COP24: Gesundheitsrisiko Klimawandel – WHO, EU-Kommission und Klimafonds zeigen globale und nationale Perspektiven

Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel und Gesundheit wird in Katowice vor internationalem Publikum präsentiert und diskutiert.

Wien (OTS) – Zum Themenschwerpunkt „Klimawandel und Gesundheit“
findet heute, Freitag, ein gemeinsamer Side Event der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Kommission, des Klima- und
Energiefonds und des Climate Change Centers (CCCA) statt. Präsentiert
wird der europaweit erste nationale „Sachstandsbericht Gesundheit,
Demographie und Klimawandel“, der im Auftrag des Klima- und
Energiefonds im Herbst von 66 österreichischen ForscherInnen aus den
Fachbereichen Medizin, Klima und Demographie vorgelegt wurde. Demnach
steigen die Hitzetage in manchen Regionen Österreichs bis zur
Jahrhundertwende um das Zehnfache, die klimainduzierten Todesfälle in
ganz Europa sogar um das 50-fache.

Nach den Präsentationen globaler und europäischer Perspektiven
durch die WHO und die EU-Kommission werden Ingmar Höbarth,
Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds und Willi Haas
(Studienkoordinator, Universität für Bodenkultur) Ergebnisse des APCC
Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel präsentieren.
Höbarth: „Mit dieser Meta-Studie ist Österreich europaweit Vorreiter.
Sie verdeutlicht, dass wir uns in den nächsten Jahren auf vier
zentrale Bereiche konzentrieren müssen: Hitze, Allergien,
Extremwetterereignisse und neue invasive Insektenarten. Der Klima-
und Energiefonds bereitet seit Jahren das Feld auf: durch
Klimafolgenforschung wie dem Austrian Climate Research Programme
(ACRP) schaffen wir fundierte Fakten und Entscheidungsgrundlagen für
Politik und Wirtschaft. Die [KLAR!-Modellregionen]
(http://klar-anpassungsregionen.at/) erarbeiten regional
maßgeschneiderte Lösungen und mit unseren Programmen treiben wir die
Energie- und Mobilitätswende konsequent voran.“

Willi Haas, Studienkoordinator des Berichts: „In den Jahren
2003-2012 gab es in Österreich im Schnitt jährlich 6
aufeinanderfolgende Hitzetage. 2036-2065 kann sich diese Zahl auf 27
Hitzetage erhöhen, bis zum Jahr 2100 sogar verzehnfachen. Diese
höhere Zahl an Hitzetagen trifft auf einen zunehmenden Anteil älterer
und chronisch kranker Menschen, die unter solchen Hitzeperioden
besonders leiden und ein hohes Hitze-Sterblichkeitsrisiko aufweisen.
Durch gesteigerte Hitzebelastung und Alterung wird sich die Zahl der
Hitzetoten in den nächsten 40, 50 Jahren verfünf- bis verzehnfachen.
Europaweit rechnen wir bis zur Jahrhundertwende mit einem 50-fachen
Anstieg klimabedingter Todesfälle in Europa von weit über 100.000
zusätzliche Todesfälle. Das sind dramatische Auswirkungen, denen wir
uns bewusst werden müssen. Gerade deshalb müssen wir Klima und
Gesundheit unbedingt systemübergreifend betrachten.“

In der anschließenden 45-minütigen Paneldiskussion mit den
VertreterInnen der WHO und der EU-Kommission sowie mit dem Publikum
werden die Forschungsergebnisse debattiert. Wie jedeR Einzelne dazu
beitragen kann, sowohl klimafreundlicher als auch gesünder zu leben,
weiß Willi Haas: Eine gesündere und damit fleischärmere Ernährung mit
saisonalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln leiste einen
bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Der Umstieg auf aktive Mobilität
per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein, reduziere nicht nur
Emissionen, sondern führe vor allem zu mehr gesundheitsförderlicher
Bewegung im Alltag. Auch eine auf aktive Mobilität abgestimmte
Elektromobilität kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten.

Zwtl.: „APCC Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel“

Der Special Report ist eine vom Klima- und Energiefonds im Rahmen
seines Programmes ACRP (Austrian Climate Research Programme)
beauftragte Studie. Sie wurde von der Universität für Bodenkultur
(BOKU), der Medizinischen Universität Wien (MedUni), dem Vienna
Institute of Demography (VID), der Zentralanstalt für Meteorologie
und Geodynamik (ZAMG) und dem Wegener Center für Klima und Globalen
Wandel der Universität Graz erstellt.

Executive Summary: [https://www.ots.at/redirect/summary1]
(https://www.ots.at/redirect/summary1)

Klima- und Energiefonds
Mag. Katja Hoyer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +43 1 5850390-23
katja.hoyer@klimafonds.gv.at
www.klimafonds.gv.at

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