Nachhaltige Investoren setzen Anreize für die Immobilienbranche Klimarisiken zu berücksichtigen

„Grüne Finanzierung“ gewinnt an Dynamik in Österreich aufgrund der Nachfrage der Vorsorgekassen nach Nachhaltigen Immobilienfonds

Wien (OTS) – Investitionen in die Immobilienbranche boomen.
Nachhaltige Investoren – insbesondere die Vorsorgekassen mit einem
Vermögen von über 10 Milliarden EUR – sind daran interessiert, in
Immobilienfonds zu investieren, die an Nachhaltigkeitskriterien
orientiert sind. Bevorzugt werden insbesondere Immobilienfonds mit
dem Österreichischen Umweltzeichen. Derzeit gibt es drei
zertifizierte Nachhaltige Immobilienfonds mit einem geschätzten
Gesamtvolumen von 185 Millionen EUR. Das Gesamtvolumen der
Immobilienfonds in Österreich liegt bei 7,64 Mrd. EUR (1.Q 2018).
„Das Ignorieren von Klimarisiken im Gebäudebereich führt langfristig
zu sogenannten „Stranded Assets“, d.h. zu Vermögenswerten, die noch
vor Ende ihrer Nutzungsdauer an Wert verlieren. Die Nachfrage von
nachhaltigen Investoren sowie Labels wie das Österreichische
Umweltzeichen setzen Impulse, die in die richtige Richtung gehen“,
freut sich Monika Auer, Generalsekretärin der ÖGUT.

Nachhaltige Immobilienfonds sind auch ein Thema des von der EU
geförderten Horizon 2020-Projektes SEFIPA (Sustainable Energy
Financing Platform Austria): Das Projektteam ÖGUT und Energy Changes
hat Immobilienfondsgesellschaften bei der nachhaltigen Ausrichtung
ihrer Immobilienfonds beraten. Im Zuge der SEFIPA-Veranstaltung am 6.
Dezember zum Thema „Grüne Finanzierung für grüne Gebäude – neue
Finanzierungsinstrumente zur Realisierung der Energiewende!“
präsentierten und diskutierten ExpertInnen neben nachhaltigen
Immobilienfonds weitere innovative Finanzierungsinstrumente, die die
Erreichung der Klima- und Energieziele der EU unterstützen.

„Die ÖGUT und Energy Changes treffen mit dem Projekt SEFIPA den
Puls der Zeit, denn für die Umsetzung der Energiewende sind
zusätzliche private Investitionen notwendig!“, ist Jürgen Schneider,
Sektionschef des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus
(BMNT) überzeugt.

„Die Erfolge der österreichischen Plattform zur Finanzierung
nachhaltiger Energieprojekte (SEFIPA) zeigen, wie Marktbarrieren
abgebaut werden können, wenn unterschiedliche Interessen und
Perspektiven eingebunden werden“, ergänzt Stephan Renner,
Projektberater in der EASME, einer Exekutivagentur der Europäischen
Kommission.

Zwtl.: Inhalte des SEFIPA Projekts

Das Projekt SEFIPA verfolgt das Ziel, mehr Investitionen in
Energieeffizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien anzuregen. Bei der
Veranstaltung am 6. Dezember standen unter anderem folgende Themen im
Vordergrund: Wärmeliefercontracting im Gebäudebestand, das trotz
hoher Anfangsinvestitionen die Umstellung von Gas/Öl auf nachhaltige
Heizsysteme ermöglicht. Diskutiert wurden auch Gebührenmodelle als
Instrument zur Finanzierung von Gebäudesanierungen nach dem Vorbild
des sog. Property Assessed Clean Energy in den USA. „Die Einführung
einer freiwilligen Nachhaltigkeitsabgabe in Österreich würde auf
kommunaler Ebene die Möglichkeit schaffen, Investitionen zur
Energieeffizienzverbesserung bzw. für den Ausbau erneuerbarer
Energien auf privaten Liegenschaften zu erleichtern“, ist Clemens
Plöchl, Geschäftsführer von Energy Changes überzeugt.

Im Rahmen von SEFIPA wurde auch die Crowd-Investing Plattform
[„crowd4energy“] (https://www.crowd4energy.com/) für nachhaltige
Energieprojekte ins Leben gerufen. Zwei Projekte im Bereich
Kleinwasserkraft und Photovoltaik konnten bereits erfolgreich
finanziert werden. Derzeit besteht die Möglichkeit, in eine
Biogasanlage zu investieren. Weitere Nachhaltige Energieprojekte für
die Plattform werden gesucht. Mit einem Newsletter-Abo (auf der
[Homepage] (https://www.crowd4energy.com/)) erfährt man zuverlässig,
wenn neue Projekte online gehen!

Weitere Informationen zum SEFIPA-Projekt finden Sie auf
[www.sefipa.at] (http://www.sefipa.at/) – hier können Sie sich auch
für den Projekt-Newsletter registrieren.

This project has received funding from the European Union’s
Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement
No 696008.

Dr.in Katharina Muner-Sammer, ÖGUT,
Tel.: +43/1/315 63 93 19, katharina.muner-sammer@oegut.at

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