WKÖ zu COP24 in Katovice: Drei Jahre nach dem Pariser Klimavertrag macht sich Ernüchterung breit

Minimalziel erreicht, aber viele Fragen ungelöst

Wien (OTS) – Die Weltklimakonferenz in Katovice hat trotz
Verlängerung nur zu einem Minimalkompromiss geführt. „Man konnte sich
nur über die groben Regelungen des Pariser Abkommens einigen, der
Rest bleibt aufgeschoben. Der große Wurf zum Erreichen der zentralen
Zielsetzungen ist aber nicht gelungen“, sagt Stephan Schwarzer,
Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), in einer ersten Reaktion.

Die EU zeigte sich unter österreichischer Ratspräsidentschaft
entschlossen, den Weg in Richtung Dekarbonisierung bis zur zweiten
Hälfte des 21. Jahrhunderts zu gehen. „Viel Energie musste investiert
werden, um eine Verwässerung des Paris-Abkommens im durchführenden
Regelwerk abzuwenden“, analysiert Schwarzer.

„Die EU bleibt weiterhin der einzige Raum der Erde, der immer an
seinen Verpflichtungen festgehalten hat und diese konsequent zur
Umsetzung bringt. Kein anderer Wirtschaftsraum hat eine mit dem
minus-40 Prozent-Ziel vergleichbare Zusage gegeben“, so der
WKÖ-Klimaexperte.

„Leider mehren sich die Staaten, die Klimaschutz als
Wachstumsbremse sehen. Ihnen müssen wir Europäer zeigen, wie
Klimaschutz als Innovationsmotor wirken und die Wettbewerbsfähigkeit
eines Landes davon profitieren kann. Wenn Europa den Blueprint für
ein wirtschaftlich attraktives, nachhaltiges Energiesystem liefert,
werden andere Staaten am ehesten folgen“, ergänzt er.

Während einige Staaten Sand ins Getriebe streuen, wollen andere –
insbesondere einige europäische – das Tempo und die Ziele im Rahmen
des Pariser Klimaschutzvertrags noch erhöhen. Das ist
kontraproduktiv, denn dann droht das Pariser Abkommen
auseinanderzubrechen. Eine derart drastische Zweiteilung der Welt
muss unbedingt vermieden werden, alle müssen an Bord bleiben.

Österreich ist mit seiner neuen Energie- und Klimastrategie vom
Mai 2018 bestens gerüstet, den Ausgleich zwischen Ökologie und
Ökonomie auf sehr hohem Niveau zu demonstrieren. Auch der Rückschlag
Rückschritt von Katovice wird Österreich nicht aufhalten, um auf
diesem Weg voranzuschreiten.

Immerhin konnten die Emissionen im Zeitraum von 2005 bis 2016
von 93 auf 80 Millionen CO2-Äquivalente – das sind minus 14 Prozent –
gesenkt werden, während die Wirtschaft um 14 Prozent wuchs.

„Will Österreich auf seinem Reduktionspfad weiter erfolgreich
sein, werden wir Investitionen und daher auch Investitionsanreize
benötigen, die der Wirtschaft als Wachstumsimpulse gleichzeitig
Flügel verleihen“, so Stephan Schwarzer abschließend. (PWK884/JHR)

Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich
Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik
Univ.Doz. Dr. Stephan Schwarzer
Telefon: 05 90 900 4195
M: stephan.schwarzer@wko.at
W: http://wko.at/up/

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