
JETZT/Rossmann: Bewährungsprobe Katowice nicht bestanden
Ein weiteres Mal scheitert die Weltgemeinschaft an den Interessen einzelner Erdöl-Profiteure
Wien (OTS) – „Die Weltklimakonferenz in Katowice war eine
Bewährungsprobe, doch die Weltgemeinschaft ist ein weiteres Mal
gescheitert“, kritisiert Bruno Rossmann, Klubobmann und
Umweltsprecher von JETZT, und weiter: „Die Zeit ist uns eigentlich
schon davongelaufen. Entweder man entscheidet sich, die notwendigen
Schritte zu setzen, oder eben nicht. Aber die internationalen
Vertreter und auch Österreich als EU-Ratsvorsitzland wollen nicht
verstehen, dass es bei diesem Thema keine Kompromisse gibt. Man kann
mit dem Klima nämlich nicht verhandeln: Wenn man eine gewisse Menge
an Treibhausgasen ausstößt, bekommt man im Ergebnis eine gewisse
Erwärmung – so einfach ist es.“
Das, was wir in Österreich so scharf kritisieren, passiert auch
international: „Ein paar alte, starre Erdöl-Profiteure, wie
Saudi-Arabien, blockieren auf Kosten aller ein Weiterkommen in der
Klimapolitik, und Österreich stützt diese Länder noch dazu mit
jährlichen fossilen Energie-Käufen in Milliardenhöhe. Damit bekommt
die Stimme dieser Länder erst das Gewicht, das sie hat“, kritisiert
der Umweltsprecher von JETZT und ergänzt: „Hierzulande sind es die
OMV und ein kleiner Teil der Wirtschaftskammer, die Österreichs
Energiepolitik bestimmen und an diesem fossilen System festhalten.
Ein paar Jahre noch wollen sie Profite mit diesem Geschäftsmodell
machen. Die österreichische Regierung darf nicht länger der
Handlanger dieser Kräfte sein und muss schnellstmöglich die
wichtigsten Forderungen umsetzen: eine sozial ökologische
Steuerreform, den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien und ein
Stopp umweltschädlicher Subventionen.“
Die Erde bewegt sich auf eine potenziell katastrophale Erhitzung
von weit über zwei Grad zu. „Damit einher geht eine Destabilisierung
unseres Klimasystems mit nicht beherrschbaren Konsequenzen“, meint
Rossmann und weiter: „Der Weltklimarat hat vor kurzem in seinem
IPCC-Bericht eindringlich gewarnt, dass selbst die Folgen von zwei
Grad durchschnittlicher Erwärmung so gravierend sind, dass die
Erwärmung auf möglichst ‚nur‘ 1,5 Grad zu begrenzen ist. Die
Klimawissenschaftler haben in diesem Bericht Unmengen an Datensätzen
ausgearbeitet, die Klimaforschung damit auf den neuesten Stand
gehoben und der Menschheit wichtiges neues Wissen über die
Klimaveränderungen gegeben. Doch die Verhandlungsführer in Katowice
konnten sich auf Druck der USA und Saudi-Arabiens nicht einmal darauf
einigen, diesen neuesten wissenschaftlichen Bericht als
Handlungsgrundlage der Klimapolitik zu erklären. Ganz zu schweigen
davon, dass man Konsequenzen aus dem Bericht ziehen würde. Dieser
Kniefall vor einzelnen Erdöl-Profiteuren ist völlig unverständlich,
wenn man an die Konsequenzen denkt.“
Parlamentsklub JETZT
Eva Kellermann
Pressesprecherin
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