
Minister Hofers Lufttaxi-Begeisterung für Gewerkschaft vida nicht nachvollziehbar
Experimentierfreudigkeit des Verkehrsministers kein Beitrag zur Luftfahrtsicherheit – auch Remote-Towers-Technologie noch zu wenig erforscht
Wien (OTS) – Kritik an der von Verkehrsminister Norbert Hofer
angekündigten Forschungsförderung für Lufttaxi-Probeflüge übt
Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der
Gewerkschaft vida. „Dem Verkehrsminister ist dringend von eigenen
Probeflügen mit Lufttaxis abzuraten, da derartige Flüge ein
Sicherheitsrisiko darstellen“, warnt der vida-Gewerkschafter.
„Dem Herrn Minister müsste eigentlich klar sein, dass aus diesem
Grund laut Luftfahrtrecht solche privaten Testflüge insbesondere über
dichtbebautem Gebiet grundsätzlich verboten sind und es erst
gesonderter Landegenehmigungen bedarf“, sagt Schwarcz. Derartige
Flüge seien nach Sicherheitsaspekten zu bewilligen „und ich kann mir
nicht vorstellen, dass eine verantwortungsvoll handelnde Behörde wie
die Austro Control dafür eine Genehmigung erteilen wird“, stellt der
Fachbereichsvorsitzende fest.
Auch die Begeisterung Hofers für die Remote-Towers-Technologie,
bei der LotsInnen weitab vom Airport in extra zu errichtender
Infrastruktur arbeiten müssen, ist für Schwarcz nicht
nachvollziehbar. „Diese Technologie ist einerseits noch nicht
ausreichend erprobt und andererseits ist auch unklar, inwieweit das
zu Kosteneinsparungen bei der Infrastruktur führen würde. Schließlich
kann man die Lotsen ja nicht im Freien arbeiten lassen und muss auch
abseits der Airports entsprechende Infrastruktur errichten. Auch
billige Container oder andere ‚Baracken‘, durch die der Wind pfeift,
wird es mit uns sicherlich nicht spielen“, so Schwarcz.
„Deshalb sollte Verkehrsminister Hofer seine Begeisterung auch in
dieser Angelegenheit etwas zügeln, bevor nicht vollständig abgeklärt
ist, ob und inwieweit die Remote-Towers-Technologie Nachteile für die
Sicherheit beinhaltet und welche Verschlechterungen für die
Arbeitsbedingungen der Lotsen durch aus dem Flughafengelände
ausgelagerte Infrastruktur drohen“, rät der vida-Gewerkschafter.
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
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