
Oö. Volksblatt: „Neujahrsvorsatz“ (von Markus EBERT)
Ausgabe vom 7. Jänner 2019
Linz (OTS) – War nicht so weit her mit dem Weihnachtsfrieden, zumindest was die verbalen Scharmützel zwischen einzelnen FPÖ-Politikern einerseits und Vertretern oder Freunden von Sozialorganisationen wie der Caritas andererseits betrifft. Ob man der Caritas tatsächlich „Profitgier“ nachsagen muss, wie FPÖ-Klubchef Johann Gudenus das tat, sei genau so dahingestellt wie die Titulierung der FPÖ als „Rotzbuben“ durch den Ex-Banker Christian Konrad. Dass die Blauen, obwohl seit mehr als einem Jahr Regierungspartei, immer noch in alte Reflexionsmuster verfallen, ist natürlich dem langjährig eingeübten Oppositionsstil geschuldet. Doch Provozieren und auf Reaktionen empört reagieren ist gerade dann das falsche Verhalten, wenn in der Koalition mit der ÖVP ein ausgesprochen harmonisches Image gepflegt wird. Man sollte gelernt haben, auf gezielte linke Provokationen nicht mit dem Bihänder zu reagieren. Die allseits geäußerten Appelle zur Mäßigung und zu einem respektvollen Umgang miteinander könnten als verspätet gefasster Neujahrsvorsatz durchaus wohlwollend aufgenommen werden. Denn klar ist: Gelingt es der Regierung, sich im politischen Diskurs fundamental vom Stil der verbalen Brachial-Kritiker zu unterscheiden, wird es ihr Nachteil nicht sein.
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