Oö. Volksblatt: „Seelsorge“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 10. Jänner 2019

Linz (OTS) – Statistik kann unbarmherzig sein: Bereits im Jahr 2022 soll Österreich mehr als neun Millionen Einwohner haben, ein paar Jahre später dann werden die Katholiken nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung stellen — jedenfalls dann, wenn sich der Trend bei den Kirchenaustritten in etwa fortsetzt. Ob es für ein gefühlt christliches europäisches Land ein Trost ist, dass die Katholiken dann immer noch die mit Abstand größte religiöse Gruppe sind, sei dahingestellt.
„Es ist uns anscheinend nicht überall gelungen, die lebensfördernde und menschenbejahende Botschaft des Jesus von Nazareth zu vermitteln“, analysiert Wilhelm Vieböck, Bischofsvikar für pastorale Aufgaben, die jüngste Kirchenstatistik. Tatsächlich hat die Kirche ein strukturelles Problem: Immer weniger und noch dazu immer älter werdende Priester müssen immer größere pastorale Felder „beackern“. Nicht von ungefähr hat Bischof Manfred Scheuer erst vor wenigen Wochen dem Papst brieflich den in der Diözese Linz geäußerten Wunsch nach einer Änderung bei den Weihezulassungen übermittelt. Mit anderen Worten: Die Seelsorge muss noch breiter aufgestellt werden, als das bisher möglich (und vor allem erlaubt) ist. Die Kirche braucht als Fundament das Pfarrleben, nur eine lebendige Pastoral holt die Menschen wirklich herein.

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