
Österreichische Tiefkühlgemüseproduktion ist in Gefahr
Harte Fronten bei Preisverhandlungen mit Industrie – Gespräche ruhen seit Monatsmitte
Marchfeld (OTS) – Schon seit Jahren muss bei Tiefkühlgemüse ein fallendes Preisgefüge verzeichnet werden. Doch die Produzenten haben nicht nur mit diesem Preisverfall zu kämpfen. Trockenheit sowie Bewässerungsmaßnahmen stellen sie vor Mehraufwand und Mehrkosten. Nun stehen die Tiefkühlgemüseproduzenten mit dem Rücken zur Wand. Statt Verständnis und
einem gemeinsamen Konsens gab es bei Verhandlungen mit der Tiefkühlindustrie bis jetzt Unverständnis und harte Fronten. Seit 14. Jänner liegen die Preisverhandlungen auf Eis.
Knapp 4.000 ha Anbaufläche sind vom derzeitigen Verhandlungsstopp betroffen. Von Grünerbsen bis hin zu Gemüsesoja wird für das Tiefkühlsegment eine bunte Gemüsevielfalt produziert. Während in anderen Branchen Preise und Kosten nach aktuellen Gesichtspunkten nach oben angepasst werden, herrscht im Tiefkühlgemüsebereich seit Jahren ein wahrer Preisverfall.
Klimawandel und Bewässerungsplus erschweren die Situation
Nun ist für die Produzenten das sprichwörtliche Ende der Fahnenstange erreicht. Denn neben dem fallenden Preisgefüge sehen sie sich mit den Folgen des Klimawandels und damit mit Zusatzkosten sowie höherem Arbeitsaufwand konfrontiert. Etwas, das sich in den Preisen allerdings nicht niederschlägt. Eine wirtschaftliche Erzeugung ist somit nicht mehr möglich und gefährdet ganze Existenzen.
Verhandlungen seit 14. Jänner abgebrochen
Aus diesem Grund suchten Vertreter der Produzenten aktiv das Gespräch mit Vertretern der Tiefkühlindustrie. Das Ziel: Jede einzelne Kultur muss für Bäuerinnen und Bauern einen wirtschaftlichen Deckungsbeitrag ergeben, mit dem ein Weiterarbeiten in dieser Qualität möglich ist. Statt auf Verständnis und konstruktive Gespräche stießen die bäuerlichen Vertreter allerdings auf eine Position, die keinen Spielraum für Verhandlungen zugelassen hat. Seit dem 14. Jänner warten die Verhandler der Tiefkühlgemüseproduzenten auf eine Wiederaufnahme der Preisgespräche. Sie sind dazu bereit, sich auf die gemeinsame Suche nach einem Konsens zu begeben, der beiden Seiten zugutekommt und nicht nur eine einzige Seite als Gewinner übrigbleibt. (Schluss)
Kontakt für weitere Informationen und Interviews:
Robert Kriegl, Obmann Erzeugerorganisation Tiefkühlgemüse (ETG)
Mobil: 0650/30 533 94
E-Mail: r.kriegl@utanet.at
Kontakt Pressestelle:
Mag. Eva Lechner, BA
Landwirtschaftskammer (LK) Niederösterreich
Tel.-Nr.: 05 0259/29308, Mobil: 0664/60 259 29308
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