Oö. Volksblatt: „Schule und Recht“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 26.März 2019

Linz (OTS) – Es sei nicht akzeptabel, dass Politiker durch ihre Unterstützung der Demos „die allgemeine Schulpflicht am Freitagvormittag praktisch für außer Kraft gesetzt erklären“: So mokierte sich der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, unlängst über den Umgang der Politik mit den Schülerprotesten für Klimaschutz.
Was den Lehrervertreter besonders wurmt: Wenn die Schulleitungen die Schulpflicht von ihren Schülern einfordern, würden sie auch noch an den Pranger gestellt. Man sieht: Im Spannungsfeld zwischen berechtigtem Eintreten für den Klimaschutz und dem Pochen darauf, was nun einmal Schülerpflicht ist, tun sich überall weite Gräben auf. Wobei eines außer Streit steht: Während der Unterrichtszeit hat der Aufenthaltsort der Schülerinnen und Schüler nun einmal die Schule zu sein, so besagt es das Gesetz. Egal, ob man lieber für den Klimaschutz auf die Straße geht, länger schläft oder ein Date mit der Freundin dem Date mit dem Lehrer vorzieht: Wer unentschuldigt fehlt, hat die vorgesehenen Konsequenzen zu tragen. Zu sagen, Schüler würden deswegen wie Verbrecher behandelt — wie das die Jungsozialistin Julia Herr tut —, geht an der Realität eines Rechtsstaates völlig vorbei.

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