Zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci: „kreuz und quer“-Doku „Das letzte Abendmahl“ am 9. April um 22.35 Uhr in ORF 2

Außerdem: „matinee“ mit „Das Geheimnis Mona Lisa“, „Universum History“-Doku „Leonardo da Vinci: Das geheimnisvolle Porträt“ und Ö1-Schwerpunkt

Wien (OTS) – Zum 500. Todestag des berühmten Renaissancekünstlers Leonardo da Vinci (2. Mai) zeigt „kreuz und quer“ am Dienstag, dem 9. April 2019, um 22.35 Uhr in ORF 2 Jean-Pierre Isbouts’ Film „Das letzte Abendmahl“. Auf der Suche nach zeitgenössischen Kopien des Meisterwerks, die Hinweise auf das ursprüngliche Aussehen liefern könnten, begibt sich der Kunsthistoriker und Sachbuchautor auf eine nahezu kriminalistische Spurensuche quer durch Europa und dokumentiert, was Forscher nach kriminalistischer Suche am weltberühmten Wandgemälde von Leonardo da Vinci entdeckt haben. Danach begibt sich in „kreuz und quer“ Filmemacher Friedrich Klütsch auf die Suche nach der wahren Bedeutung des „Apokalypse-Codes“ (23.25 Uhr).

„matinee“, „Universum History“ und Ö1 zum 500. Todestag von Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci steht auch im Mittelpunkt weiterer Sendungen in ORF 2 und Ö1: In der „matinee“ geht es am Montag, dem 22. April, um „Das Geheimnis Mona Lisa“ (9.05 Uhr) – die rätselhafte Identität von Leonardo da Vincis Meisterwerk. Wessen lächelndes und zugleich trauriges Gesicht hat das Universalgenie tatsächlich porträtiert? „Universum History“ zeigt am Freitag, dem 26. April, die Dokumentation „Leonardo da Vinci: Das geheimnisvolle Porträt“ (22.35 Uhr) über den Zufallsfund des sogenannten „Lukanischen Porträts“.

„Zum 500. Todestag eines Genies“ lautet in Ö1 der Titel des „Salzburger Nachtstudios“ (21.00 Uhr) am Mittwoch, dem 24. April. Leonardo da Vinci, der Maler der Mona Lisa, der Zeichner des ideal proportionierten Menschen, der Konstrukteur von Flugapparaten, der Verfasser von philosophischen Bemerkungen, wurde zum Mythos, der bis heute anhält und zu zahlreichen Spekulationen geführt hat. Anlässlich seines 500. Todestages haben führende Renaissance-Experten wie Volker Reinhardt und Bernd Roeck umfangreiche Studien vorgelegt, die diesen Mythos dekonstruieren. „Das Jahrtausendgenie und seine Philosophie“ ist Thema von „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ (7.05 Uhr) am 28. April. In den „Gedanken für den Tag“ versucht Johanna Schwanberg, Kunstwissenschafterin und Direktorin des Dom Museums Wien, in subjektiven Kunstbetrachtungen das innovative Schaffen des Renaissancekünstlers als „Sensibler Grenzüberschreiter“ greifbar zu machen – vom 29. April bis 4. Mai jeweils um 6.56 Uhr in Ö1. Über „Die Renaissance“ als Zeit voller Widersprüche – auf der einen Seite Aberglaube und Hexenverfolgungen, auf der anderen Seite die neu aufkommenden Naturwissenschaften und der Typ des Universalgelehrten, von denen Leonardo da Vinci wohl der Prominenteste ist – spricht Historikerin Marianne Klemun vom Institut für Geschichte an der Universität Wien in „Betrifft: Geschichte“ vom 29. April bis 3. Mai jeweils um 17.55 Uhr in Ö1. Unter dem Titel „Leonardo da Vinci und die Technik“ begeben sich die „Dimensionen“ am Donnerstag, dem 2. Mai, ab 19.05 Uhr in Ö1 auf die Spuren des Naturwissenschafters und Ingenieurs Leonardo da Vinci.

„Das letzte Abendmahl“ – Ein Film von Jean-Pierre Isbouts (ORF-Bearbeitung: Rosemarie Pagani-Trautner)

Es gilt als Meisterwerk der Kunstgeschichte, Leonardo da Vincis berühmtes Wandgemälde „Das letzte Abendmahl“ im Refektorium eines Mailänder Klosters. Im Zuge einer aufwendigen, mehr als 20 Jahre dauernden Restaurierung kam eine erschreckende Wahrheit ans Tageslicht: Nur noch rund 20 Prozent des Gemäldes sind unbeschädigt erhalten geblieben. Wie hat es ursprünglich ausgesehen?

Im Jahr 1494 erteilt Ludovico Sforza, der mächtige Herzog des italienischen Stadtstaates Mailand, dem jungen Künstler Leonardo da Vinci den Auftrag, eine Darstellung des letzten Abendmahls für das Refektorium eines Klosters anzufertigen. Anders als bis dato üblich, zeigt Leonardo Jesus nicht, als er das Brot bricht, sondern er wählt jenen Augenblick, in dem Jesus seinen Aposteln verkündet: „Einer von euch wird mich verraten.“ Eine hochdramatische Szene, in der das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle sichtbar wird – Bestürzung, Trauer, Zorn, Ungläubigkeit. Doch das schwer beschädigte Mailänder Wandgemälde offenbart nur noch einen schwachen Abglanz der einstigen Pracht.

In der Renaissance war es durchaus üblich, dass ein Künstler und seine Schüler gemeinsam an einem Gemälde arbeiteten oder ebenfalls gemeinsam Kopien bereits existierender Werke für den Verkauf anfertigten. Falls das auch bei einem monumentalen Werk wie dem Abendmahlsgemälde der Fall sein sollte, dann könnten diese Kopien wertvolle Hinweise auf den Originalzustand des in Secco-Technik – also auf trockenem Verputz – hergestellten Wandbildes sein. Kunsthistoriker, Sachbuchautor und Leonardo-da-Vinci-Kenner Jean-Pierre Isbouts beginnt in detektivischer Kleinarbeit die Suche nach eventuell vorhandenen Kopien.

„Der Apokalypse-Code“ – Ein Film von Friedrich Klütsch

Kein Text hat die menschlichen Vorstellungen vom Weltende so geprägt wie die Johannes-Apokalypse. Auf diese Schrift gehen Redewendungen zurück, die noch heute in aller Munde sind. Und das Wort „Apokalypse“ ist zum Gattungsbegriff für alle Untergangsszenarien geworden. Die Offenbarung des Johannes, auch Apokalypse genannt, ist das letzte Buch des Neuen Testaments der Bibel und enthält viele rätselhafte Bilder, die fremd und faszinierend zugleich sind. Fantasy-Literatur und Science-Fiction-Filme bedienen sich reichlich aus dem Bilderschatz, ohne dass den Leserinnen, Lesern bzw. Zuschauerinnen und Zuschauern der biblische Ursprung bewusst wäre. Die Lust am Untergang, an der Apokalypse, ist ein psychologisches Motiv, das in der Menschheitsgeschichte immer wieder zu beobachten ist. Weltuntergangsstimmung zu verbreiten und sich auszumalen, wie es denn sein wird, fasziniert und erschreckt. In regelmäßigen Abständen machen sich mehr oder weniger zweifelhafte Propheten diese Bereitschaft und Angst-Lust zunutze, um den Weltuntergang vorherzusagen.

Das aufzuzeigen ist schon spannend genug. Noch interessanter wird es aber, wenn man sich auf die Spuren des Originals begibt. Was wollte der Verfasser „Johannes“ denn mit seinen kryptischen Beschreibungen sagen? Und warum wurde das Buch überhaupt in die Bibel aufgenommen, während andere Texte von den Kirchenvätern nicht anerkannt wurden? Es muss also eine Botschaft enthalten, die für die damaligen Christen von großer Bedeutung war. Liegt es daran, dass man den Autor mit Johannes dem Evangelisten gleichgesetzt hat, der ja Jesus noch gekannt haben soll?

Der Versuch, den Apokalypse-Code zu entschlüsseln, bringt viele überraschende Ergebnisse. Die historisch-kritische Forschung macht einerseits Schluss mit manchen Mythen, insbesondere den Verfasser betreffend, andererseits findet sie so viele Hinweise auf konkrete geschichtliche Ereignisse, dass eine Datierung und Verankerung in der damaligen Erfahrungswelt möglich wird. Und plötzlich wird klar, warum Johannes so rätselhaft gesprochen hat. Er wollte sich schützen vor Verfolgung. Als einer, der die Botschaft Jesu ernst genommen und einer Aufweichung der Prinzipien nicht zugestimmt hat, wollte er die Mitbrüder und Mitschwestern im Glauben stärken und ihnen trotz aller Bedrohung und Untergangsszenarien Hoffnung machen.

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