Volksbegehren „Ethik für ALLE“: Guter Start und breite Expertenunterstützung

Wien (OTS) – Kaum eine Woche nach der Erstpräsentation des Volksbegehrens „Ethik für ALLE“ freuen sich die InitiatorInnen dieser Initiative zur Einführung eines für alle SchülerInnen verpflichtenden Ethikunterrichtes über 1100 Unterstützungserklärungen. „Es ist beeindruckend zu beobachten, wie breit die Zustimmung für eine nichtdiskriminierende Wertevermittlung in der Schule ist. Davon zeugen nicht nur die abgegebenen Unterstützungserklärungen, sondern auch zahlreiche Unterstützungs-Emails – insbesondere von Lehrerinnen und Lehrer“ zeigt sich Initiative-Sprecher Eytan Reif erfreut. „Es ist zwar noch zu früh, um eine Prognose abzugeben, das ambitionierte Ziel von 8401 Unterstützungserklärungen noch vor den Sommerferien scheint aber in Reichweite zu sein“, so Reif. Diese Mindestzahl von Unterstützungserklärungen ist notwendig, um einen Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens stellen zu können.

Von mehreren EthiklehrerInnen wurde insbesondere der Umstand kritisiert, dass infolge des Regierungsbeschlusses der Ethikunterricht künftig nur im Schatten des Religionsunterrichtes als nachrangiges Fach existieren wird. „Diese stiefmütterliche Behandlung eines wichtigen und längst überfälligen Pflichtfachs seitens der Regierung ist pädagogisch nicht rechtfertigbar“ meint Sabine M.*, Ethiklehrerin aus Wien. Diese Meinung teilt Gerhard F.*, ebenfalls Ethiklehrer, aus Salzburg, der zudem vor einer zu oberflächlichen Ethiklehrerqualifikation warnt: „Es wäre ein großer Fehler, bei der Qualität Abstriche in Kauf zu nehmen, nur um eine mangelhafte Einführung des Ethikunterrichtes schnellstmöglich zu bewerkstelligen. Es wäre sinnvoller, einen sachlich konzipierten Ethikunterricht für alle Schülerinnen ab der Volkschule stufenweise einzuführen“. Dieser Ansicht schließt sich Heidi Schrodt, ehemalige AHS-Direktorin und Mitinitiatorin des Volksbegehrens, an: „Der fast dreißigjährigen Blockade der Einführung eines Ethikunterrichtes für ALLE seitens der ÖVP darf jetzt keine politisch motivierte Husch-Pfuschaktion folgen“. Für Margarete Lemerhofer, Ex-Direktorin GRG 15 Auf der Schmelz und ebenfalls Mitinitiatorin des Volksbegehrens, ist wiederum in einer säkularen Gesellschaft die von der Regierung beschlossene Priorisierung nicht haltbar: „Neben dem Ethikunterricht, als allgemeines Pflichtfach, kann der Religionsunterricht nur als frei abwählbares Pflichtfach stehen“.

*Namen auf Wunsch der Betroffenen geändert.

„Ethik für ALLE“
Mag. Eytan Reif BA
+43-664-4614146
eytan.reif@religion-ist-privatsache.at
ethikfueralle.at

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