Oö. Volksblatt: „Abwarten“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 29. April 2019

Linz (OTS) – Morgen soll es zwar erst Einzelheiten zur Steuerreform geben. Kurz nachdem durchgesickert ist, dass das Volumen der angekündigten Steuerreform aber um zwei Milliarden höher ist und (mit den schon umgesetzten Maßnahmen wie den Familienbonus) über acht Milliarden Euro Entlastung bringen soll, wurde schon gemosert. Gewerkschaft, SPÖ und Liste Jetzt sehen in den wenigen bekannten Fakten bereits Zahlenspielereien und ob der noch nicht fixierten detaillierten Gegenfinanzierung für Maßnahmen, die im Jahr 2022 kommen sollen, eine „gefährliche Drohung“. Das oppositionelle Gezeter steht offensichtlich unter dem Motto: Der frühe Vogel findet den Wurm. Eine profunde Wurmsuche ist aber angesichts der Tatsache, dass der Apfel noch nicht einmal vom Stamm gefallen ist, unmöglich. Und man kann nur hoffen, dass die Koalition nicht noch einmal einen „Registrierkassen-Fehler“ macht. Die Steuerreform 2015/16 mit einer Entlastung von über fünf Milliarden Euro wurde überschattet von einer Einzelmaßnahme zur Gegenfinanzierung. Die Registrierkassen-Pflicht brachte zwar vermutlich nicht die geplanten 900 Mio. Mehreinnahmen, aber auch die kolportierten Schreckensszenarien sind nicht eingetreten … manchmal wäre abzuwarten durchaus lohnenswert.

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