FAKT: Bayer-Tochter Monsanto sammelte verdeckt Informationen

Leipzig (ots) –

– Bei exakter Quellenangabe “FAKT” sofort zur Veröffentlichung
frei – Nach Recherchen des ARD-Magazins “FAKT” sammelte eine Beratungsfirma im Auftrag von Monsanto verdeckt Informationen im Weißen Haus in Washington. Erkundet wurde dabei offenbar die Position der Trump-Administration zum Pflanzengift Glyphosat. Die Informationsgeber wussten aber nicht, dass Details aus den Gesprächen für Monsanto bestimmt waren.

Das geht aus einem Dokument hervor, das dem ARD-Magazin vorliegt und im jüngsten US-Gerichtsverfahren offengelegt wurde. Ein ehemaliger Monsanto-Manager sagte aus, dass der Informationsfluss bewusst verdeckt stattfinden sollte: “Das ist der Punkt. Wir wollten sichergehen, dass wir Dinge über uns selbst hören, die man uns nicht direkt mitteilen würde.” (Im Original: “That was the point. We wanted to make sure that we could hear things about ourselves that people might not say directly to us.”)

Der Monsanto-Mutterkonzern Bayer teilte auf “FAKT”-Anfrage mit: “[Es] … entspricht unserem Verständnis, dass die Meinungen der Gesprächsteilnehmer freiwillig und ohne Bedenken geäußert wurden.” Das war bei diesem Auftrag aber offensichtlich nicht der Fall.

Der Public-Relations-Experte Professor Günter Bentele kritisierte diese Vorgehensweise gegenüber “FAKT”: “Wenn ich nicht sage, in wessen Interesse ich frage, oder Informationen einhole, dann ist das eine Art von Täuschung. Das ist das Gegenteil dessen, wie Organisationen agieren sollten.”

Bundestagsabgeordneter verlangt sofortige Information über “Stakeholder-Listen”

In der aktuellen Diskussion um die von Monsanto geführten sogenannten Stakeholder-Listen über Politiker, Journalisten, Wissenschaftler und Umweltaktivisten wird jetzt außerdem der Ruf nach einer umgehenden Information der Betroffenen laut. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen Harald Ebner fordert im “FAKT”-Interview: “Wenn Bayer jetzt uns alle hinhalten möchte und sagt: wir haben eine Anwaltskanzlei beauftragt – dann reicht das nicht aus. Ich möchte nicht warten, bis irgendeine Anwaltskanzlei irgendwas erledigt hat. Ich möchte das heute wissen – so schnell wie möglich.”

Bayer hatte sich für das Vorgehen entschuldigt und eine Anwaltskanzlei mit der Aufarbeitung der “Stakeholder-Listen” beauftragt. Betroffene sollen nach Konzernangaben bis spätestens Ende nächster Woche informiert werden.

Mehr dazu in FAKT (21:45 Uhr im ERSTEN) und unter: www.mdraktuell.de

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