Der Tagesspiegel: Covestro-Chef: Strompreise drohen ohne erneuerbare Energien “durch die Decke” zu gehen

Berlin (ots) – Der Kunststoff-Riese Covestro warnt vor steigenden Strompreisen in Deutschland und dringt auf den schnellen Ausbau erneuerbarer Energien. Der Vorstandschef des Dax-Konzerns, Markus Steilemann, sagte dem Fachdienst “Tagesspiegel Background Energie & Klima”, es drohe “Gefahr am Strommarkt. Wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien stockt, gleichzeitig die konventionelle Erzeugung zurückgefahren wird und dadurch die Versorgungssicherheit ins Wanken gerät, dann werden wir wohl massive Strompreissteigerungen in den kommenden Jahren sehen. Und das ist aus unserer Sicht komplett indiskutabel.”

Covestro-CEO Steilemann bemängelte, es gebe kein klares Konzept, wie der Ausstieg aus der Kernkraft und der Kohlekraft kompensiert werden könne. “Der Neubau von Windkraftanlagen ist praktisch komplett eingebrochen, und ich sehe keine Aussicht auf Besserung. Wir bekommen auch bei der Speicherung und Regelung von erneuerbarer Energie und dem Leitungsausbau die Beine nicht auf den Boden. Das muss sich ändern!”, sagte Steilemann im Tagesspiegel-Gespräch.

Die erneuerbaren Energien müssten als integraler Bestandteil eines Konzeptes zur Versorgungssicherheit die Lücke füllen – “sonst entsteht eine drastische Knappheit am Markt, die auch durch Importe nicht gedeckt werden kann. Dann dürften die Preise schon in wenigen Jahren durch die Decke gehen.” Ausgerechnet die neuen Verfahren, mit denen Covestro CO2-ärmer werden wolle, seien besonders stromintensiv, “zum Beispiel, wenn wir Erdgas durch mit grüner Elektrizität erzeugten Wasserstoff ersetzen wollen”, so Steilemann. Der Covestro-Chef sprach sich als ersten Schritt für die durch die Kohlekommission empfohlene Strompreisunterstützung in Höhe von zwei Milliarden Euro pro Jahr aus.

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/plastik-hersteller-covestro-die-welt-hat-kein-kunststoffproblem-sie-hat-ein-abfall-problem/24383318.html

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