Trotz expliziter Morddrohung: VGT protestierte heute vor Vollspalten Schweinefabriken

„Wenn ihr kommt, bringe ich einen von Euch um“, sagte ein anonymer Anrufer im VGT-Büro; VGT zeigt grauenhafte Fotos aus den Betrieben – Zustände, wie sie die FPÖ offenbar wünscht

Wien (OTS) – Dem VGT wurde aktuell Foto- und Filmmaterial aus drei niederösterreichischen Schweinefariken zugespielt. Die Bilder zeigen blutige Tiere mit abgebissenen Ohren und Schwänzen auf völlig verdreckten Vollspaltenböden, dazu entzündete Augen und geschwollene Gelenke. „Genau das sind die Zustände, die die FPÖ offenbar unbedingt beibehalten will“, stellt VGT-Obmann Martin Balluch, der ebenfalls vor Ort war, fest. „Die FPÖ weigert sich im Gegensatz zur Liste JETZT, den NEOS und der SPÖ, die Vollspaltenböden abzuschaffen und stimmte im Parlament gegen den Tierschutz. Ich wünschte, die Abgeordneten, die so entschieden, würden sich auch einmal diese Schweinefabriken mit Vollspaltenböden von innen anschauen. Kein Mensch mit Herz und Hirn kann da dafür sein.“

Im Vorfeld der heutigen Demotour zu drei Schweinefabriken gab es eine deutliche Morddrohung gegen die Tierschützer_innen durch einen anonymen Telefonanruf. Der Mann sagte ganz klar „wenn Ihr kommt, bringe ich einen von Euch um“ und legte auf. Der VGT erstattete Anzeige und bat die Polizei um Schutz vor Ort. Diese nahm ihre Aufgabe in vorbildlicher weise ernst. „Das ist die Mentalität der Menschen, die Schweine auf Vollspaltenboden halten“, meint dazu VGT-Obmann Balluch. „Der Anrufer sagte von sich, er sei ‚ein Schweinebauer aus Österreich‘. Wer brutal zu Tieren ist, ist es auch zu Menschen. Eine telefonische Morddrohung hat besonders brutalen Charakter. Wir bedanken uns bei der Polizei, dass sie unsere Bedenken ernst nahm und für unsere Sicherheit vor Ort sorgte.“

Jetzt gibt es noch 4 Plenartage im Parlament bis zu den Neuwahlen. Zeit genug, den Antrag über ein Vollspaltenverbot abzustimmen. Trotz der klaren Ablehnung der FPÖ liegt die Materie nun im Gesundheitsausschuss, und wenn die FPÖ ihre Meinung ändert, kann das Verbot Anfang nächsten Jahres in Kraft treten. „Die FPÖ schreibt uns“, so der VGT-Obmann, „dass man im Tierschutz keine Schnellschüsse machen dürfe, sondern alles lange diskutieren müsse. Aber wir diskutieren schon seit 20 Jahren über Vollspaltenböden, die Alternative ist gut etabliert, auch in Österreich, und vom Standpunkt der Nutztierwissenschaft aus ist alles geklärt. Die Übergangsfrist laut Gesetz wäre noch dazu 10 Jahre. Es gibt also keine derartige Ausrede. Dass das Parlament bis zur Neuwahl Ende September ohne Regierungsprogramm frei entscheiden kann, ist die große Chance für den Tierschutz. Daher geht es nur jetzt oder nie. Also, liebe FPÖ, was soll es nun sein: jetzt oder doch nie!“

VGT – Verein gegen Tierfabriken
DDr. Martin Balluch
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