Grüne Wien/Kunrath zu 150 Jahre Polizei: Mit Wiener Bürgerpolizei zu noch mehr Grundrechtsbewusstsein

Wien (OTS) – Die Wiener Polizei feiert morgen ihr 150-jähriges Bestehen. Das nimmt der Sicherheitssprecher der Grünen Wien, Nikolaus Kunrath, zum Anlass, einerseits zum Jubiläum zu gratulieren, aber auch für eine Bestandsaufnahme: „Die Entstehung der Grünen ist eng mit der Bürgerrechtsbewegung verbunden, daher ist unser Blick auf die Polizei vom sorgsamen Umgang mit dem staatlichen Gewaltmonopol bestimmt.“ Deshalb sehen die Grünen Wien Fortschritte der Polizei in Richtung mehr Sensibilität für die Grundrechte der Menschen in den letzten Jahren. „Eine aufrichtige Bestandsaufnahme kann aber auch Problemzonen wie den Umgang mit Misshandlungsvorwürfen, mangelnde Fehlerkultur oder Ethnic Profiling nicht aussparen“, hält Kunrath fest.

Bei dieser Gelegenheit ruft Kunrath die Entstehungsgeschichte der Wiener Polizei in Erinnerung. „Eingerichtet wurde die Sicherheitswache von Kaiser Franz Joseph I., weil die k.k. Militärpolizei in der Bevölkerung zusehends auf Misstrauen und Ablehnung gestoßen war.“ Die schlecht bezahlten Soldaten der Militär-Polizeiwache waren nicht gut ausgebildet und gingen brutal gegen die Bevölkerung vor. Der Volksmund nannte sie schlicht „Zaruck“, von „zurück“. Der Wiener Gemeinderat begrüßte damals die Reform in Richtung einer modernen Polizei. Auch damals schon wurde darauf hingewiesen, dass vor allem Wiener in die Polizei aufgenommen werden sollen.

„Eine Polizei, die sich den EinwohnerInnen verantwortlich fühlt, ist der beste Garant für den schonenden Einsatz polizeilicher Befugnisse“, sagt Kunrath. Je besser PolizistInnen in der Bevölkerung verankert sind, desto besser werde es ihr gelingen, ihre Aufgaben ohne „Hau-Drauf-Methoden“ zu erfüllen. Die kommenden notwendigen Rekrutierungswellen böten die Chance, mehr WienerInnen für die Wiener Polizei zu gewinnen. Und damit meint Kunrath auch im Speziellen Frauen, MigrantInnen oder LGBTQI-Personen. „Wer mehr WienerInnen für den Polizeiberuf gewinnen will, muss sich um die Zielgruppen kümmern“, fordert Kunrath eine gezielte Anwerbung in den zahlreichen Lebenswelten der WienerInnen statt Inseraten in rechtsextremen Druckwerken.

Kunrath bietet der Wiener Polizei seine Kooperation an: „Wir sind Partner, wenn es darum geht, gute Arbeitsbedingungen für gute Polizeiarbeit zu schaffen“. Das beziehe sich vor allem auf die angespannte Personalsituation in Wien, aber auch auf eine Modernisierung von Polizeiinspektionen. „Wer gute Polizeiarbeit will, muss gute Arbeitsbedingungen schaffen“, so Kunrath, „auch der Zugang zu Wachzimmern muss überall barrierefrei möglich sein“.

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