AK Bankenmonitor StudentInnenkonto: Und ewig lockt das Gratis-Konto! 1

AK Mystery Shopping zeigt: Spesen fallen häufig unter den Tisch – Habenzinsen meist zum Nulltarif – „Minuszinsen“ geschmalzen

Wien (OTS) – Die angebotenen „Gratis-StudentInnenkonten“ können mitunter teuer werden, warnt die AK. Ein AK Mystery Shopping bei zehn Banken zeigt: Gratis ist nicht immer gratis. Saftige Zusatzspesen werden meist unter den Teppich gekehrt. Die Habenzinsen sind bei etlichen Banken auf dem Nullpunkt, die „Minuszinsen“ geschmalzen.

Bei den StudentInnenkonten wird oft mit „Gratis-Konto“ und vielen Zusatzleistungen geworben, etwa Ermäßigungen für Konzerte. Der AK Mystery Shopping Test zeigt: In der Kontoführung und bei der Debitkarte (Bankomatkarte) sind StudentInnenkonten meist kostenlos, aber nicht immer sind alle Dienstleistungen spesenfrei. Es können erhebliche Zusatzspesen anfallen – sie bleiben jedoch meist im Verborgenen. So verlangen etwa fünf der zehn Banken für manuelle bzw. beleghafte Überweisungen am Bankschalter Spesen zwischen 59 Cent und 2,68 Euro. Fünf verlangen keine Spesen. Oder beispiels-weise beim Bawag-StudentInnenkonto ist die Kontoführung nur kostenlos, wenn man im Plus ist. Bei der ING Bank ist die Kontoführung kostenlos, wenn es monatliche Min-desteingänge von 300 Euro gibt – falls nicht, kostet die monatliche Kontoführung 4,20 Euro. Das Raiffeisenkonto inkludiert eine kostenlose Kontoführung bis zum 24. Lebensjahr, danach sind die Kontoentgelte rabattiert bis zum 26. Lebensjahr.

Auch auf den Bankenwebsites sind die Konditionen teilweise versteckt oder überhaupt nicht zu finden, etwa die Kontoführung bei Überziehung kostet 3,28 Euro pro Quartal beim Bawag-StudentInnenkonto. „Studentinnen und Studenten, die die Konditionen ge-nau unter die Lupe nehmen wollen, haben es nicht so einfach“, schlussfolgert AK Konsumentenschützer Christian Prantner. „Denn die wichtigsten Konditionen sind häufig nicht ersichtlich. Die Werbetrommel wird für Club-Vorteile oder Kreditkarten gerührt, die nur im ersten Jahr gratis sind.“

„Die Habenzinsen muss man mit der Lupe suchen“, betont Prantner. Jede zweite getestete Bank bietet für Guthaben am Konto einen Habenzinssatz von null Prozent an. Fünf von zehn Banken haben eine Verzinsung zwischen 0,01 und 0,5 Prozent.

„Wer sein Konto überzieht, zahlt teuer drauf“, so Prantner. Die Sollzinsen für Überziehungen reichen von 6,9 bis zwölf Prozent. Wer bei der ING Bank mit bis zu 50 Euro im Minus ist, zahlt keine Zinsen. „Die Höhe des Überziehungsrahmens ist oft Vereinbarungssache und vom Einkommen abhängig. Wie hoch der Rahmen sein kann, blieb zumeist unklar.“

Banken müssen KundInnen die sogenannte Entgeltinformation aushändigen (Übersicht von wichtigen Spesen und Überziehungszinsen). Das machte aber nur eine Bank.

(Forts.)

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