Oö. Volksblatt: „Aufarbeitung“ (von Herbert SCHICHO)

Ausgabe vom 2. Oktober 2019

Linz (OTS) – Aufarbeitung ist nie leicht. In der heimischen Innenpolitik kann man derzeit gleich drei Methoden beobachten – die allesamt nicht zielführend scheinen. Peter Pilz ignoriert seine politische Vergangenheit und sucht sein Heil im Berufswechsel, aber auch im Journalismus ist der Quereinstieg nicht immer ein Gütezeichen. In der SPÖ hat die Husch-Pfusch-Personalrochade den parteiinternen Unmut vergrößert, ein erfolgreicher Neustart schaut anders aus.
Und in der FPÖ wird es wohl noch länger dauern, bis unter die Ära Strache ein Schlussstrich gezogen werden kann. Auch wenn HC offiziell nicht einmal mehr aktives Parteimitglied ist, liegt sein Schatten noch über der Partei und im blauen Spesendschungel könnten noch mehr Tarzane herumschwingen. So hat Ex-Minister Kickl bis 2016 mehrere tausend Euro pro Monat von der Wiener FPÖ für PR und Strategie erhalten – FPÖ-Generalsekretär war er damals nur ehrenamtlich. Genau dieser Mastermind soll aber nun den blauen Oppositionsturbo zünden – auch dieser Neubeginn wird aufgrund der Altlasten wohl eher schleppend. Für den Bürger wäre es aber wichtig, dass beide Parteien ihre Interna rasch in den Griff und vielleicht doch Lust bekommen, Verantwortung zu übernehmen. Denn dafür wären sie von ihren Wählern beauftragt worden.

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