Schieder kritisiert mögliche türkische Militäroffensive in Syrien scharf: „Folgen wären fatal“

SPÖ-Politiker initiiert Resolution im Europaparlament

Wien (OTS/SK) – Andreas Schieder, Delegationsleiter der SPÖ-Abgeordneten im Europaparlament, warnt vor den türkischen Plänen einer Militärintervention in Syrien und lehnt den Abzug der US-Truppen ab. „Die Folgen einer türkischen Offensive wären fatal. Sollte die Türkei ernst machen und in Nord- und Ostsyrien einmarschieren, gefährdet das die Zivilbevölkerung. Die EU sollte jetzt nicht nur vor den Folgen warnen, sondern muss auf den türkischen Präsidenten Erdogan einwirken“, betont Andreas Schieder, der das Thema auch auf die Tagesordnung des EU-Parlaments in Straßburg bringen will. ****

Angesichts der plötzlichen Kehrtwende der USA, die bisher die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) unterstützt haben und nun ihre Truppen abziehen, sei es verständlich, dass sich die KurdInnen verraten fühlen, so Schieder. „Bei Angriffen auf die Kurdengebiete würde die Situation im Bürgerkriegsland Syrien erneut eskalieren. In der Region leben viele Menschen, die vor dem IS und der Al-Nusra-Front geflohen sind, unter ihnen auch Minderheiten wie etwa die JesidInnen. Außerdem wäre die Offensive der türkischen Truppen ein enormes Sicherheitsproblem. Die circa 100.000 IS-Gefangenen in der Region könnten wohl großteils freikommen. Das würde die KurdInnen im Kampf gegen die Dschihadisten um Jahre zurückwerfen und neue Fluchtbewegungen verursachen. Ehemalige IS-Kämpfer hätten so auch leichtes Spiel zurück nach Europa zu gelangen. Ein solches Szenario gilt es zu verhindern“, sagt Andreas Schieder, außenpolitischer Sprecher der SPÖ im Europaparlament. (Schluss) ls/mp

Jakob Flossmann, Pressesprecher der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament, Tel. +43 660 562 11 99, jakob.flossmann@europarl.europa.eu

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