
Huawei-Chef Ren Zhengfei: Handeln statt abwarten
Wien (OTS) – Der chinesische Technologieriese sieht der näheren Zukunft optimistisch entgegen. Denn „die schwierigste Zeit“ durchlebe man bereits, so Huawei-Gründer Ren Zhengfei. Andere Länder sollten ihre Chance nützen und die USA in der Lieferkette ersetzen – denn Huaweis langfristige Politik heiße nicht völlige Eigenständigkeit, sondern: Zusammenarbeit.
Der neue Mobilfunkstandard 5G markiert einen Wendepunkt für die Informationsgesellschaft und für die Industrie. Huawei ist führend bei der 5G-Technologie, obwohl das Unternehmen „in diesem Rennen nicht als Sieger geboren wurde“, wie CEO Ren Zhengfei meint. „Wir haben auf Zentimeterwellen gesetzt, die zufällig der richtige Weg waren“, gibt sich der Huawei-Gründer bescheiden.
Dass dem Konzern seit einiger Zeit Steine in den Weg gelegt werden, versucht Ren Zhengfei nicht schönzureden, zeigt sich aber optimistisch: „Was wir jetzt haben, ist ein Worst-Case-Szenario. Wir befinden uns bereits in der schwierigsten Zeit – und die Dinge werden besser werden.“ Huawei wartet aber keineswegs ab, bis sich die Lage bessert, sondern arbeitet hart daran, die Herausforderungen zu meistern. „Die US-Sanktionen haben uns daran erinnert, dass wir nicht selbstgefällig sein dürfen. Wir haben unsere Anstrengungen verdoppelt und schließlich festgestellt, dass Umsatz und Gewinn stärker gewachsen sind als wir erwartet hatten.“
Huawei werde auch weiterhin vollen Einsatz zeigen und einige Anpassungen der Konzernstrategie vornehmen, um eine stabile Entwicklung zu gewährleisten. Wenn es keine Einigung im Handelsstreit gibt, wird 2020 das erste vollständige Jahr nach den US-Sanktionen sein. „Wenn sich Huawei im Laufes des nächsten Jahres weiter gut entwickelt, dann haben wir die Risiken überwunden und überlebt“, so Ren Zhengfei.
Offen für Kooperationen
Man wolle langfristig mit den USA bzw. mit US-Unternehmen zusammenarbeiten, um gemeinsam Erfolge zu erzielen, betont der Huawei-Gründer. Abwarten heißt die Devise für ihn allerdings nicht:
„Wenn die USA ihren Unternehmen nicht erlauben, uns zu beliefern, werden sie definitiv durch andere ersetzt.“ Er appelliert daher an andere Länder, diese Chance zu ergreifen und zu handeln, anstatt länger abzuwarten.
Denn völlige Eigenständigkeit sei nicht das Ziel von Huawei, sondern Zusammenarbeit. „In der gegenwärtigen Situation müssen wir uns auf uns selbst verlassen. Aber das ist nur eine kurzfristige Maßnahme, keine langfristige Politik“, betont er.
Sicherheit: eine Frage des Gesetzes
Die vielfach gestellte Vertrauensfrage ist für Ren Zhengfei eindeutig zu beantworten: „Die Einhaltung aller Vorschriften in allen Ländern, in denen wir tätig sind, ist für uns ein Muss. Sonst hätten wir nicht überlebt“, stellt er klar. Fragen der Informationssicherheit und der Datenverschlüsselung werden uns auch in Zukunft begleiten. Und Huawei als Gerätehersteller sei dafür verantwortlich, dafür Sorge zu tragen, dass seine Produkte sicher seien. „Aber ich denke nicht, dass wir alle unsere Sicherheitsprobleme auf die Technologie schieben sollten, genauso wie die Automobilhersteller nicht die Schuld für Autounfälle tragen sollten. Letztendlich müssen diese Probleme mit Gesetzen und Vorschriften angegangen werden.“
Die Herangehensweise der deutschen Regierung, die mehrere Anbieter am 5G-Netzaufbau beteiligen will, begrüße er, so Ren Zhengfei. Er vergleicht sie mit einer solide gebauten Mauer: Ein Angriff könne einen Ziegel zerstören, aber nicht die ganze Mauer. „Deshalb unterstütze ich das deutsche System, das mehrere Anbieter bevorzugt. Es trägt zur Gewährleistung der Cybersicherheit bei.“
Über Huawei
Huawei Technologies ([http://www.huawei.com] (http://www.huawei.com/)) ist führender Hersteller von Telekommunikationslösungen. Die Produkte und Lösungen des Unternehmens werden in über 170 Ländern eingesetzt und von 45 der 50 größten Netzbetreiber weltweit sowie von einem Drittel der Weltbevölkerung genutzt. Huawei verfügt über eine umfassende Expertise in Festnetz-, Mobilfunk- und IP-Technologien. Das Portfolio des Unternehmens umfasst mobile Produkte, Produkte für Vermittlungstechnik, Netzwerkprodukte, Software-Anwendungen sowie Endgeräte. Huawei erzielte 2018 einen Umsatz von 108,5 Milliarden US-Dollar. Damit wurde ein Plus von mehr als 20% gegenüber dem Vorjahr erreicht. Huawei beschäftigt über 180.000 Mitarbeiter/innen weltweit, von denen mehr als 45 Prozent im Bereich Forschung und Entwicklung tätig sind. Seit 2007 ist Huawei in Österreich mit einem Standort in Wien vertreten und beschäftigt in Österreich 100 Mitarbeiter/innen. Huawei wurde 1987 gegründet und ist ein privates Unternehmen, das sich vollständig im Besitz seiner Mitarbeiter befindet.
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