March & Thaya: Ökologie und Hochwasserschutz im Einklang

Niederösterreich: Zwei Projekte an March und Thaya zeigen, dass Verbesserungen für Fauna und Flora mit Hochwasserschutzmaßnahmen vereinbar sind.

Wien (OTS) – viadonau führte im Auftrag der örtlichen Wasserverbände die Generalsanierung der Hochwasserschutzdämme entlang der March und Thaya sowie an den Zubringerbächen Weidenbach, Sulzbach, Jedenspeigenbach und Zaya durch. Ziel war es, die Dämme zum Schutz des Hinterlandes nach dem Stand der Technik zu sanieren und durchgehend auf die Höhe eines Jahrhunderthochwassers mit einer zusätzlichen Sicherheitshöhe von mindestens 70 cm zu bringen. Die durch BMVIT-Mittel finanzierten Hochwasserschutzanlagen an March und Thaya bieten Sicherheit für rund 18.000 Bürgerinnen und Bürger in zehn Gemeinden.

Seit dem Sommer 2018 wurde der Hochwasserschutz March-Thaya nördlich von Rabensburg saniert. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Herbst 2019 ist die Schutzfunktion des erneuerten, insgesamt rund 75 Kilometer langen Dammsystems vollständig wiederhergestellt und bietet den Gemeinden an March und Thaya wieder optimale Sicherheit vor Hochwasser. Zusätzlich wurde nun ein Restrisikoschutz für die Ortschaften Rabensburg und Hohenau, ein sogenannter Querdamm, neu errichtet. viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler zeigt sich erfreut: Durch die zielorientierte Kooperation in der Region konnten wir diese Herausforderung gemeinsam souverän anpacken, die finanziellen Vorgaben einhalten und sogar früher als erwartet fertig werden. Besonders positiv: Die konsequente und sinnvolle Verknüpfung von Sicherheits- und Umweltinteressen.

Im Rahmen der Baumaßnahmen war die Erhaltung wertvoller Lebensräume, wie des Natura-2000-Schutzgebiets für Amphibien und Vögel, eine wichtige Vorgabe. Die Bauzeitpläne wurden daher unter Rücksichtnahme auf die seltenen Brut- und Wasservögel der Region erstellt. Um Frösche und Kröten vor den laufenden Bauarbeiten zu schützen, wurden die Bauzeiten an die Ansprüche der Amphibien angepasst. Aber auch innovative ingenieurbiologische Lösungen kamen zum Einsatz. So halfen Studierende der Universität für Bodenkultur Wien im Rahmen eines ingenieurbiologischen Baupraktikums dabei, die Uferbereiche am „Kleinen Mühlteich“ in Rabensburg ökologisch aufzuwerten.

Parallel dazu wurde im Projekt “Thaya2020” durch die Wiederanbindung von Flussmäandern wertvoller neuer Lebensraum geschaffen, der im Einklang mit den Hochwasserschutzmaßnahmen steht. Das bilaterale Projekt entlang der Grenzstrecke zwischen Österreich und Tschechien verbessert den gewässerökologischen Zustand der Thaya durch Mäandervollintegrationen und beinhaltet Maßnahmen zur Herstellung der Durchgängigkeit im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Dafür wurde je ein nicht mehr durchströmter Thaya-Mäander auf österreichischer Seite (Gemeinde Bernhardsthal) und ein Mäander auf tschechischer Seite an den Hauptfluss der Thaya angeschlossen. Der Lauf der Thaya wurde somit um 900 Meter verlängert und dynamische Uferbereiche wurden geschaffen. Dies sorgt auch für eine Verbesserung und Stabilisierung der Fischpopulation. Das Bundesland Niederösterreich hat als Projektpartner maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Stephan Pernkopf, LH-Stv. dazu: Wir geben unseren Flüssen wieder mehr Platz, damit schaffen wir wertvolle Lebensräume für seltene Arten und wichtige Retentionsräume gegen Überflutungen. So können Ökologie und Hochwasserschutz in Einklang gebracht werden und nicht nur der Schutz der Bevölkerung erhöht, sondern auch neue Naherholungsgebiete geschaffen werden.

Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms INTERREG Österreich-Tschechien kofinanziert. Leadpartner ist die tschechische Wasserbauverwaltung Povodí Moravy, s.p, mit an Bord waren u.a. das Umweltbundesamt und der Nationalpark Thayatal GmbH.

via donau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH
Christoph Caspar, MSc, Bakk. Phil.
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