Der ORF trauert um Kurt Mündl

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „ORF verliert einen seiner erfolgreichsten Naturfilmer“

Wien (OTS) – Der ORF trauert um Kurt Mündl – der vielfach ausgezeichnete „Universum“-Regisseur ist im Alter von 60 Jahren verstorben. In memoriam Kurt Mündl ändert der ORF sein Programm und zeigt am Sonntag, dem 8. Dezember, um 15.25 Uhr „Universum: Hummeln – Bienen im Pelz“ und um 16.10 Uhr „Universum: Libellen – Die Himmelsjäger“ in ORF 2. In ORF III gibt es am Donnerstag, dem 12. Dezember, um 20.15 Uhr ein Wiedersehen mit „Das Jahr des Igels“.

ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: „Mit Prof. Kurt Mündl verliert der ORF einen seiner bekanntesten und erfolgreichsten Naturfilmer. Mit seinen innovativen Zugängen, vor allem im Makrobereich, beim Versuch, die kleinsten Lebewesen ganz groß darzustellen, hat er von Beginn zum Erfolg der Doku-Reihe ‚Universum‘ beigetragen. Ob mit seinem Film über die Stubenfliege 1994, bis hin zu einem seiner letzten Filme über Hummeln, die mit dem ‚Naturfilm-Oscar‘ in Jackson Hole 2015 ausgezeichnet wurde. Mit seinen preisgekrönten Produktionen hat er wesentlichen Anteil daran, dass österreichisches Dokumentarfilmschaffen weltweit anerkannt wurde. Sein plötzlicher Tod hat uns sehr betroffen, unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“

ORF-Programmdirektorin Mag. Kathrin Zechner: „Mit Kurt Mündl ist einer von Österreichs profiliertesten und erfahrensten Naturfilm-Könnern von uns gegangen. Seine Pionierleistungen haben maßgeblich zum Aufbau und zum Renommee der weltweit geschätzten ORF-Marke ‚Universum‘ beigetragen. Dafür haben ihm nicht nur Generationen unserer Seherinnen und Seher Anerkennung mit überdurchschnittlichen Quote gezollt, sondern auch wir als ‚KollegInnen’ im ORF. Mein Mitgefühl gilt allen, die ihm nahe waren. Danke für unvergessliche Fernsehmomente, Kurt!‘“

Thomas Matzek, ORF-Hauptabteilungsleiter für Bildung, Wissenschaft und Zeitgeschehen: „Kurt Mündl – auf ihn wurde ich als naturfilmbegeisterter Jugendlicher Anfang der 1980er Jahre aufmerksam. Gerade mal 20, drehte er einen Film über die in Zentralafrika beheimatete Sumpfantilope Sitatunga. Das hat mich damals tief beeindruckt. Jahrzehnte später haben wir uns bei ‚Universum‘ persönlich kennengerlernt. Bei allen Diskussionen, die es in der Arbeit zwischen Regisseur und Redaktion gibt, ‚Sitatunga‘ blieb das Symbol unseres gegenseitigen professionellen Respekts. Bis zum Schluss, als ich vor einer Woche nach der Rückkehr von einer Reise aus Zentralafrika, der Heimat der Sumpfantilope, mit ihm über ein neues Naturfilm-Projekt reden wollte. Kurt Mündl wird mir und allen, die sich mit Leidenschaft für den Naturfilm einsetzen, fehlen.“

ORF-III-Programmgeschäftsführer Peter Schöber: „Kurt Mündl war ein genialer Gestalter und herausragender Produzent, dem die Qualität der gemeinsamen Produktionen über alles ging. Seine Dokumentarfilme und Naturdokumentationen haben wesentlich dazu beigetragen, den Donnerstag Hauptabend auf ORF III beim Publikum zu etablieren. Österreich verliert einen seiner profiliertesten Filmemacher.“

Kurt Mündl war ORF-„Universum“-Regisseur der ersten Stunde und zeichnete für mehr als 30 Produktionen der ORF-Sendereihe verantwortlich. Seine Expeditionen galten vorwiegend dem Mikrokosmos – berühmt wurde er mit dem Porträt der Stubenfliege in „Ein ganz alltägliches Monster“ (die erste ORF-„Universum“-Produktion, die an die BBC verkauft wurde), er holte aber auch die Skorpione in „Die Schattenjäger“, die Gottesanbeterin in „Alien Insect“, Libellen als „Die Himmelsjäger“ und kleine Monster in „Täuschen und Tarnen“ und „Hummeln – Bienen im Pelz“ vor die Nahlinse. Mit seinem Dokudrama „Der Ötztal-Mann und seine Welt“ schaffte „Universum“ das erste Mal den Sprung ins Kino. Neben seinen „Universum“-Filmen produzierte Kurt Mündl auch für das ORF-Landesstudio Niederösterreich u. a. „Winter in der Wachau“, „Lebendiges Wasser – Fisch.Reich.Niederösterreich“ oder „Ein Fluss lebt auf – Die Revitalisierung der Traisen in Niederösterreich“.

Kurt Mündls TV- und Kino-Dokumentationen wurden mit mehr als 60 internationalen Awards ausgezeichnet. Darunter beim U.S. International Film Festival Chicago der „Golden Camera Award“ und der „Golden Decade Award“, der nur alle zehn Jahre vergeben wird. Beim „Jackson Hole Wildlife Film Festival“ erhielt er für „Hummeln – Bienen im Pelz“ den „Naturfilm-Oscar“. In Österreich wurde Kurt Mündl für seine Filme u. a. der österreichische Volksbildungspreis und die Romy verliehen.

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