ÖVP-Thaler: “Brauchen europäische Antwort für Alpentransit”

Wettbewerbsfähige Eisenbahn ist Schlüssel zur Lösung / Platter für Verlagerung von Straße auf Schiene, Brenner entlasten

Brüssel (OTS) – “Das Verkehrs- und Transportnetz ist das zentrale Nervensystem Europas. In der Verkehrspolitik muss ein Ausgleich zwischen den Bedürfnissen der Menschen, ihrer Arbeitsplätze, dem Umweltschutz und den verschiedenen Regionen in der Europäischen Union geschaffen werden. Aus Tiroler Sicht ist für mich daher klar, dass der Alpentransit in der Debatte breiten Raum haben muss”, sagt Barbara Thaler, Europaabgeordnete und Verkehrssprecherin der ÖVP im Europaparlament. Sie nimmt heute an einer Expertenkonferenz zum Thema Alpentransit teil und besucht gemeinsam mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther Platter die neue EU-Verkehrskommissarin Adina Valean.

“Das Ziel muss ein nachhaltiger, effizienter Verkehr sein, bei dem die Bedeutung der Schiene deutlich zunimmt. Daher setze ich mich seit dem ersten Tag im Europaparlament für eine wettbewerbsfähige Eisenbahn und ein echtes europäisches Schienennetz als Schlüssel zur Lösung ein”, sagt Thaler. “Ein Vergleich: Wie in Amerika laufen auch in Europa um die 80 Prozent des Handels über die großen Häfen. In Amerika werden aber 50 Prozent des Güterverkehrs auf die Schiene verladen, in Europa nur elf. Die LKW fahren von Südschottland bis nach Verona über den Brenner auf der Straße, statt dass die Container am Zug landen. So kann es nicht weitergehen, das ist eine europäische Frage, die nur auf europäischer Ebene beantwortet werden kann.”

“Damit die Schiene wettbewerbsfähiger wird, brauchen wir eine Entbürokratisierung im Eiltempo. Immer noch rund 9.000 einzelstaatliche Regeln gehören gestrichen und durch ein einheitliches europäisches Regelwerk ersetzt. Zum Beispiel der Lokführerwechsel an den Grenzen aufgrund der Sprachbarriere ist unsinnig und muss aufhören. Die Infrastruktur samt dem gemeinsamen Signal- und Verkehrsleitsystem ERTMS muss zügig ausgebaut werden”, sagt Thaler.

“Der Brenner ist die mit Abstand am stärksten frequentierte Nord-Süd-Verbindung Europas”, sagt Landeshauptmann Günther Platter. “Während in der Schweiz der Verkehr seit Jahren rückgängig ist, steigt er am Brenner massiv an. Diese negative Entwicklung geht zu Lasten der Menschen und der Umwelt in Tirol. Aus diesem Grund ist es nur logisch, dass das Land Tirol gegen den Nimbus des freien Warenverkehrs ankämpft und den Schutz der Gesundheit, der Menschen und einer intakten Umwelt mit Notmaßnahmen voranstellt. Die Europäische Verkehrspolitik darf nicht auf dem Rücken der Tirolerinnen und Tiroler lasten, vielmehr müssen effiziente Maßnahmen zur fairen Verteilung des Güterverkehrs über den gesamten Alpenbogen umgesetzt werden und die Verlagerung von der Straße auf die Schiene muss oberste Priorität haben.”

MMag. Barbara Thaler MEP, Tel.: +32-2-28-45218
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