Stuttgarter Zeitung Kommentar zur Rolle der Forscher in Zeiten von Corona

Stuttgart (ots) – Selten in der Geschichte haben Menschen mehr auf den Rat von Wissenschaftlern gehört als in diesen Wochen. Wer hätte noch vor einem Monat darauf gewettet, dass ein Virologe namens Christian Drosten zum gefragtesten Gesprächspartner in Talkshows und für die politischen Gremien werden könnte? Genau das ist geschehen: Die Wissenschaft gibt momentan den Takt vor. Ihr Rat bestimmt darüber, ob Großeltern ihre Enkel sehen dürfen, Fabriken den Betrieb einstellen und Politiker demokratische Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit vorübergehend außer Kraft setzen. Rechte, die seit Gründung der Bundesrepublik nicht verhandelbar schienen. Dieser Schwenk ist bemerkenswert: Wissenschaft, vor allem Grundlagen- und Spitzenforschung, war zuvor den meisten Menschen in ihrem Alltag fern. Kritik an ihr wurde schnell in verzerrten Klischeebildern formuliert – Forschung sei elitär, abgehoben, finde ohne Bezug zur gesellschaftlichen Wirklichkeit statt.

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