Österreichisches Handwerk bemüht sich auch in der Krise um seine Kunden

Scheichelbauer-Schuster: Vorgezogene öffentliche Aufträge würden den Betrieben in der Corona-Krise „doppelt helfen“

Wien (OTS) – „Wir stehen im österreichischen Handwerk vor einer nie dagewesenen Situation: Gerade erst war die Arbeit nicht mehr zu schaffen, und jetzt haben viele Betriebe Probleme, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen. Elektrikern, Tischlern und Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikern sind wie in vielen anderen Branchen oftmals die Aufträge weggebrochen“, sagt Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Bundessparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer.

So wird nach wie vor in vielen dieser Betriebe produziert, in den Werkstätten gearbeitet bzw. Baustellen weitergeführt. Das ist auch sehr wichtig, um die Versorgung der Menschen zu gewährleisten und die Lieferketten aufrecht zu erhalten. Das ist auch die Basis um akute Schadensbehebungen bzw. Notdienste sicherzustellen. „Dank digitaler Möglichkeiten in der Auftragsannahme und der Abwicklung können Produkte und Dienstleistungen in der bewährten Qualität bewerkstelligt werden. Wir lassen keinen Kunden im Stich und bemühen uns um jeden Auftrag“, so Scheichelbauer-Schuster, die darauf verweist, dass hygienische Standards von den Betrieben etwa bei Montagen penibel eingehalten werden und auch Zustellungen erlaubt sind.

Um es den Betrieben für die Zeit nach der Corona-Krise zu ermöglichen, ein Auftragspolster aufzubauen, würde sich die Handwerksobfrau wünschen, dass die Kommunen in den Regionen geplante Auftragsprojekte bereits jetzt vergeben. „Wir dürfen nicht darauf warten, bis die Krise vorbei ist. Die öffentliche Auftragsvergabe kann unseren Betrieben helfen, rascher wieder aus der Krise zu finden. Viele Gebäude stehen jetzt leer und die Zeit für Sanierung und Instandhaltung könnte nun sinnvoll genützt werden. Wer jetzt Aufträge ausführen kann, ist nicht auf öffentliche Hilfe angewiesen – das schafft Wertschöpfung, spart öffentliche Zuschüsse und sichert Arbeitsplätze“, so Scheichelbauer-Schuster.

Sorgen bereitet der Handwerksobfrau die Situation auch bei den Bäckern oder Fleischern, die deutliche Umsatzrückgänge melden. Andere Gewerke, wie die Friseure, Kosmetiker oder Floristen haben durch die Schließungen „ganz erhebliche Probleme“, wie etwa die Fülle an Kurzarbeitsvereinbarungen bei den Friseuren zeigt. „Jetzt müssen Löhne und Gehälter ausbezahlt werden und das vor allem mittelbetrieblich strukturierte Handwerk kommt hier rasch an seine Grenzen. Dass die Mittel für Kurzarbeit jetzt aufgestockt werden und sich die Banken zudem bereiterklärt haben, die Kurzarbeit unbürokratisch vorzufinanzieren, ist aber ein gutes Signal“, so Scheichelbauer-Schuster.

Erst vor wenigen Tagen hatte die KMU-Forschung Austria Zahlen publiziert, dass bei über 50 Prozent der österreichischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) die verfügbaren liquiden Mittel bei einem Einnahmenentfall nur für höchstens einen Monat reichen. „Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe durch einen Stufenplan wieder hochgefahren werden, damit vor allem auch personennahe Dienstleistungen wieder durchgeführt werden können“, betont Scheichelbauer-Schuster abschließend. (PWK140)

DMC – Data & Media Center DMC
Wirtschaftskammer Österreich
T 05 90 900 – 4462
E DMC_PR@wko.at

Aktuelle News aus der Wirtschaft für die Wirtschaft – http://news.wko.at/oe

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender