Landstrom an der österreichischen Donau: Umweltfreundliche Energie für die Passagierschifffahrt

Staatssekretär Brunner: „Landseitige Stromversorgung ist eine sinnvolle Maßnahme für Schifffahrt, Umwelt & Anrainer.“ Planungen laufen während der Covid19-Pandemie weiter.

Wien (OTS) – Die momentane Unterbrechung der Passagierschifffahrt aufgrund der Covid19-Pandemie bedeutet keinen Entwicklungsstopp zukunftsorientierter, nachhaltiger Lösungen, welche nach Wiederaufnahme der Schifffahrt erneut von großer Bedeutung sein werden. Daher wird auch jetzt laufend am bundesländerübergreifenden, und unter Koordination des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie stehenden, Projekt landseitiger Stromversorgung gearbeitet.

Denn die Binnenschifffahrt an der österreichischen Donau ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung, sie leistet einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Insbesondere die Kabinenschifffahrt erfreut sich steigender Passagier-, Schiffs- und Anlegezahlen. Eine Entwicklung, die auch Umwelt, Anrainer und Behörden vor neue Herausforderungen stellt. Fehlen entsprechende Landstromanschlüsse an den Schiffsanlegestellen, müssen Dieselaggregate an Bord der Kreuzfahrtschiffe zur Versorgung der elektrischen Einrichtungen verwendet werden.

Das Projekt startete auf Initiative und im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Dazu Staatssekretär Magnus Brunner:
„Gerade in Ballungszentren und Luftsanierungsgebieten ist eine effiziente und ökologisch sinnvolle Energieversorgung der Schifffahrt wesentlich. Damit stärken wir den Wirtschaftsstandort und die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Wasser. Die Verbesserungen für die Umwelt sind dabei entscheidend, denn durch den Anschluss von Binnenschiffen an das örtliche Stromnetz kann auf Dieselaggregate verzichtet werden. Somit werden die Belastungen für die Anrainer, Schiffsbesatzungen und Passagiere, durch Abgase und Lärm deutlich reduziert. Um unsere Ziele aus dem Regierungsprogramm zu erreichen, braucht es nachhaltige Maßnahmen in allen Bereichen. Durch die Landstromversorgung leistet die Schifffahrt einen wesentlichen Beitrag dahingehend.“

Um Lärmemissionen und Schadstoffbelastungen (CO2-Ausstoß) an häufig frequentierten Hot Spots entlang der österreichischen Donau zu reduzieren und dem kontinuierlichen Wachstum der Schifffahrtsbranche mit modernen infrastrukturellen Lösungen Rechnung zu tragen, braucht es daher ein zeitgemäßes Energiekonzept. Dieses Vorhaben steht auch im Einklang mit dem Regierungsprogramm 2020–2024 der österreichischen Bundesregierung, das (unter Berücksichtigung der technischen Rahmenbedingungen) verpflichtend zu nutzende Landstromanschlüsse vorsieht.

Die österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft viadonau koordiniert dieses wichtige Modernisierungsvorhaben. Ziel war im Jahr 2019 die Erstellung einer bundesländerübergreifenden Leitplanung zu Errichtung und Betrieb von Landstromanlagen an der österreichischen Donau. Die Abstimmung mit den verantwortlichen Akteuren in den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien erfolgte im Rahmen von mehreren Arbeitsgruppensitzungen. Auf diese Weise konnten alle Beteiligten (Netzbetreiber, Stromversorger, Ländenbetreiber sowie Vertreter der Bundesländer) vom übergreifenden Erfahrungsaustausch profitieren. Auch internationales Know-How ist in die Leitplanung eingeflossen. In der Bundesrepublik Deutschland wurde in Städten wie Würzburg, Regensburg und Passau damit begonnen, zeitgemäße Systeme zur landseitigen Energieversorgung der Schifffahrt aufzubauen. Durch die Einbindung bayerischer Akteure in diese Leitplanung werden grenzüberschreitend einheitliche Standards sichergestellt. Anforderungen des Schifffahrtssektors wurden durch direkte Befragungen von Reedereien erhoben.

Die von viadonau koordinierte Leitplanung umfasste die technische Spezifikation von Landstromanlagen, Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit sowie die Erstellung eines übergeordneten Organisationskonzepts (inkl. Zugangs- und Verrechnungssystem). Die mit Jahresende 2019 abgeschlossene Planungstätigkeit stellt ein einheitliches und übersichtliches Landstromsystem an der österreichischen Donau sicher und dient als Grundlage für die darauffolgende Errichtung und den Betrieb von Landstromanlagen.

Aktuell wird die Detailplanung der Landstromanlagen, die Durchführung der Behördenverfahren sowie die eigentliche Errichtung der Anlagen durch die verantwortlichen Akteure in den Bundesländern vorbereitet. Bautechnische Umsetzungen sollen 2021 starten, mit dem Ziel einer möglichst raschen Nutzung erster Landstromanlagen an der österreichischen Donau.

Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Marlena Bauer
Presse Staatssekretär
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marlena.bauer@bmk.gv.at

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