Wir brauchen Schutzkleidung und Tests für die Pflegeheime / bpa fordert Ausstattung mit dem Notwendigsten und Vorsicht bei der Lockerung der Besuchseinschränkungen

Düsseldorf (ots) – Ohne ausreichend Schutzkleidung für die Pflegenden sowie deutlich erweiterte Tests für Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden in der Pflege kommen nicht nur die Pflegeheime in NRW in Kürze an ihre Belastungsgrenze. Davor warnt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa).

“Die Pflegeheime im Land versuchen derzeit mit Hochdruck, neue Vorgaben des Landes zum Schutz von Bewohnerinnen und Bewohnern umzusetzen. Wir müssen davon ausgehen, dass auch Minister Laumann sehr genau weiß, dass die Ausstattung mit zusätzlicher Schutzkleidung weit hinter dem notwendigen Bedarf zurückbleibt”, sagt der bpa-Landesvorsitzende Christof Beckmann. “Die Diskussion um eine Lockerung von Besuchseinschränkungen ist viel zu früh. Niemand kann wissen, ob ein Besucher infiziert ist. Wir brauchen große Mengen an Schutzausrüstung sowie gesunde und geschützte Mitarbeiter, um eine Verbreitung möglichst zu verhindern.”

Die Situation derzeit sei dramatisch: “Von Millionen bestellter Schutzmasken ist in den Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten überall in NRW kaum etwas angekommen”, fasst Beckmann eine schnelle Umfrage unter den mehr als 1.700 Mitgliedsunternehmen des bpa in NRW zusammen. Gleichzeitig fehle es trotz Verdopplung der Testkapazitäten im Land an notwendigen Tests für Pflegende, vor allem aber auch für jeden Bewohner, der aus dem Krankenhaus oder der Häuslichkeit in ein Pflegeheim kommt! Damit haben wir nicht einmal eine verlässliche Momentaufnahme.

“Ich verstehe wirklich, dass ein Besuchsverbot für Seniorinnen und Senioren sowie ihre Angehörigen eine Belastung ist. Aber Sicherheit geht vor”, so der bpa-Landesvorsitzende Beckmann. “Solange Schutzkleidung und dringend erforderliche Tests fehlen, bleiben Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen sinnvoll zur Vermeidung großer Risiken.”

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.700 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0211/311 39 30, www.bpa.de


Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell