
Bundespräsident Van der Bellen: Es liegt an uns, die EU jeden Tag besser zu machen
Bundespräsident Van der Bellen, EU-Kommissionsvertreter Selmayr und EU-Parlamentsvizepräsident Karas riefen heute bei Festakt anlässlich des Europatages dazu auf, mehr Europa zu wagen.
Wien (OTS) – Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission Martin Selmayr und der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Othmar Karas haben heute bei einem Festakt anlässlich des bevorstehenden Europatages zu verstärktem europäischem Denken und Handeln aufgerufen. „Der Europatag sollte ein Anlass sein, sich darauf zu besinnen, dass jetzt nicht die Zeit für egoistisches Einigeln oder gar destruktiven ‚Corona-Nationalismus‘ ist. Es darf angesichts der fortbestehenden Gesundheitsgefahr keinen Wettbewerb darum geben, wer seine Wirtschaft zuerst wieder hochfährt, womöglich gar zu Lasten anderer. Wer einigermaßen gut durch die erste Phase der Krise gekommen ist, der sollte jetzt seine Erfahrungen und seine Stärke mit den Nachbarn teilen“, sagte Selmayr in seiner Begrüßungsrede. Jetzt sei mehr denn je der Moment, über die Zukunft Europas nachzudenken: „Wir müssen die Funktionsweise unserer Union, vor allem aber den Umgang mit Europa deutlich verbessern. Sonst ist auch Europa in Lebensgefahr, ergänzte er. „Um mit Robert Schuman zu sprechen: Wir brauchen jetzt schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen. Deshalb brauchen wir jetzt mehr Europa in unseren Köpfen. Deshalb brauchen wir jetzt mehr Europa in unseren Herzen. Deshalb müssen wir jetzt mehr Europa wagen.“
Bundespräsident Van der Bellen forderte Solidarität und Zusammenhalt in Europa ein. „Aus der schockierenden Erfahrung dieser Pandemie, folgt doch, dass wir einander noch mehr unterstützen und helfen müssen, als wir das bisher getan haben. Wenn wir in dieser Krise unsere größten Errungenschaften Europas über Bord werfen, dann sind wir wie der Spaziergänger, der im Unwetter wütend seinen Regenschirm wegwirft, weil dieser ihn nicht vor nassen Füßen bewahren kann“, unterstrich der Bundespräsident. Er erinnerte auch daran, dass es in der Hand jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers liegt, die EU zu gestalten. „Wir müssen wertschätzen, was wir an der Europäischen Union haben. Das verlangt mehr Ernsthaftigkeit, als sie einfach zu verdammen. Es ist einfacher, einen Baum zu fällen, als ihn zum Wachsen zu bringen. Nein, die Europäische Union ist nicht perfekt. Aber wir können sie jeden Tag ein Stück besser machen. Es liegt an uns.“
Jedes Jahr am 9. Mai erinnert der Europatag an die Erklärung des damaligen französischen Außenministers Robert Schuman, die den Grundstein für die europäische Einigung und damit für den heutigen Frieden und Wohlstand legte. Die Schuman-Erklärung jährt sich heuer zum 70. Mal. Österreich feiert 2020 ein weiteres Jubiläum: Es ist seit 25 Jahren EU-Mitglied. Unter dem Motto „Jetzt mehr Europa wagen!“ haben die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments, die EU-Delegation bei den internationalen Organisationen, die EU-Grundrechteagentur und das Büro der Europäischen Investitionsbank heute eine virtuelle Veranstaltung organisiert.
Othmar Karas, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, erinnerte in seiner Rede an die Grundwerte der EU: „Was für Schuman Kohle und Stahl waren, sind heute immaterielle Rohstoffe: Sozialer Zusammenhalt und Respekt vor jedem Einzelnen. Sie brauchen wir für eine sichere, demokratische und friedliche Zukunft in Europa. Wir haben schon öfter unser Schicksal gemeinsam in die Hand genommen.
Wir haben gemeinsam die längste Zeitspanne unserer Geschichte von Frieden in Freiheit und Wohlstand geschaffen. Jetzt stehen wir erneut vor Herausforderungen und ich bin der festen Überzeugung, dass wir sie bewältigen werden – weil wir Krisen immer wieder als Chance und Verpflichtung verstanden haben, um uns weiterzuentwickeln.“
Auch Bundespräsident Van der Bellen rief dazu auf, an dem „größten Friedens-, Wirtschafts-, Lern-, Solidaritäts- und Hoffnungsprojekt, das es auf dieser Welt gibt“, weiterzuarbeiten. „Die Europäische Einigung ist die beste Idee, die wir je hatten.“
Veranstaltungen in der Europawoche
Um daran zu erinnern, dass Österreich vor 25 Jahren gemeinsam mit Schweden und Finnland der EU beigetreten ist, wurde der Festakt von Musikstücken aus diesen Ländern begleitet. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Europawoche statt: Die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich organisiert gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik in enger Zusammenarbeit mit dem Europäischen Parlament eine Reihe von Diskussionen und Foren rund um die Zukunft Europas.
Das volle Programm:
[https://ec.europa.eu/austria/events/europe-day_de]
(https://ec.europa.eu/austria/events/europe-day_de)
Die Reden anlässlich des Festakts zum Europatag finden Sie hier:
[https://www.ots.at/redirect/Rede_Europatag]
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Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/22988)
Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich
Sabine Berger, Pressesprecherin
+43 1 51618 324 +43 676 606 2132
Sabine.Berger@ec.europa.eu
Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich
Huberta Heinzel, Presse-Attaché
Tel.: +43 1 516 17 201
Huberta.Heinzel@ep.euopa.eu
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