ZDF-Programmhinweis / Sonntag, 17. Mai 2020
Mainz (ots) –
Bitte aktualisierten Programmtext beachten!!!
Sonntag, 17. Mai 2020, 16.30 Uhr
planet e. pandemie – Wie die Tierwelt sich verändert
Film von Franca Leyendecker und Kathi Liesenfeld
Die Welt steht still. Die Natur kann sich erholen. Auf den ersten
Blick hat der Lockdown positive Folgen für die Umwelt. Aber geht es
der Tierwelt wirklich besser als vor der Corona-Krise?
Nicht nur wir Menschen erleben in der Corona-Krise einen Wandel,
sondern auch die Tierwelt. Leere Zoos und Nationalparks, dafür volle
Wälder. Was kommt den Tieren dabei wirklich zugute, und wo tauchen
neue Probleme auf?
Teneriffa im Dornröschenschlaf. Die Kanareninsel zählt jedes Jahr
knapp sechs Millionen Besucher. Doch jetzt ist alles dicht.
Normalerweise drängen sich im Süden der Insel die Ausflugsschiffe.
Zurzeit ist kein einziges unterwegs. Der Meeresbiologe Michael Sealey
will herausfinden: Wie wirkt sich dieser Lockdown auf die Tiere im
Ozean aus? Er wird schnell fündig. Die Delfine scheinen die neue Ruhe
zu genießen. Sie kommen viel näher an die Küste heran als sonst. Nur
zehn Minuten musste er mit seinem Segelboot aufs Meer hinausfahren.
Die Tiere weichen dem Boot noch nicht einmal aus. Auch die Fische
profitieren. Weil so viele Restaurants geschlossen haben, ist der
Fischfang weltweit zurückgegangen. In China und Westafrika werden 80
Prozent weniger Fisch gefangen als vor der Pandemie. Die Bestände
erholen sich.
Mehrere Tausend Kilometer entfernt kämpft der bekannteste
Nationalpark Afrikas ums Überleben. Der Serengeti Nationalpark ist
normalerweise ein beliebtes Reiseziel für Safari-Urlauber. So
beliebt, dass die Natur des Parks durch die Masse an Touristen in
Bedrängnis geriet. Jetzt herrscht überall Leere. Die Tiere haben so
zwar die Möglichkeit, sich endlich einmal ungestört zu bewegen.
Aber die Leere bringt auch Gefahren mit sich: Die Wilderei und das
illegale Abholzen von Bäumen im Schutzgebiet nimmt zu, denn die
Menschen vor Ort suchen verzweifelter denn je nach einer
Einnahmequelle. Gleichzeitig fehlt dem Park Geld, um die dringend
benötigten Ranger zu bezahlen. Keine Touristen, kein Geld, keine
staatliche Unterstützung – Christof Schenck von der Zoologischen
Gesellschaft befürchtet, dass der Natur- und Tierschutz in Tansania
und in vielen anderen Ländern durch die Corona-Krise auf der Agenda
ganz nach unten rutscht.
Andrang dagegen in unseren Wäldern: Sie sind so gut besucht wie nie.
Für Förster Götz von Bülow sind das nicht unbedingt gute Nachrichten.
Er macht sich Sorgen, dass die Tiere im Wald durch den Ansturm der
Menschen während der Brutsaison nicht genügend Ruhe finden. Bei
seinem Rundgang versucht er, die Menschen zur Vernunft zu ermahnen,
und spricht rücksichtslose Waldbesucher an.
Offenbar scheinen viele Menschen ein neues Gefühl für die Natur zu
entwickeln. Arnulf Köhncke, Experte für Wildtierhandel beim WWF,
sieht etwa schon jetzt ein neu erwachtes Interesse am Artenschutz.
Aber kann dieses Interesse auch in Taten umgesetzt werden?
„planet e. pandemie“ ist als sechsteilige Sonderausgabe der
Umweltdokureihe angelegt und beleuchtet weltweit verschiedenste
Auswirkungen und Hintergründe der Corona-Krise. Pressekontakt:
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