Die Grünen Wien/Kunrath: Gemeinsam gegen Rassismus kämpfen!

Wien (OTS) – „Rassismus kleinzureden und zu verschweigen führt zu Gewalt durch jene, die rassistisch denken und legitimiert ihr Handeln“, sagt Niki Kunrath, Menschenrechtssprecher der Grünen Wien. „Dagegen müssen wir aufstehen, denn das geht uns alle an.“ Die Ereignisse der letzten Tage in den USA zeigten das einmal mehr. George Floyd, ein 64-jähriger Afroamerikaner, wurde vor wenigen Tagen bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis so lange von einem Beamten brutal am Boden fixiert bis er keine Luft mehr bekam und schließlich starb. Dieses gewaltsame und rassistisch motivierte Vorgehen der Exekutive in den USA hat System und eine lange Geschichte.

Bereits in den 1950er Jahren stellte sich Martin Luther King Jr., Vorkämpfer der nordamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, gegen strukturellen Rassismus. Er kämpfte für eine gleichberechtigte und gleichgestellte Gesellschaft. Ein Kampf, der bis heute nicht beendet ist. Das Online-Datenprojekt mappingpoliceviolance.org zeigt, dass allein 2019 24 Prozent der in den USA bei Polizeieinsätzen getöteten Menschen dunkle Hautfarbe hatten – bei einem Bevölkerungsanteil von 13 Prozent Wer in den USA schwarz ist, hat also eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei einem Polizeisatz sein Leben zu verlieren. Gleichzeitig drohte den Beamten in 99 Prozent der Fälle keine Strafverfolgung.

„Rassismus ist kein allein amerikanisches Problem“, sagt Kojo Taylor, Sprecher der Grünen MigrantInnen Wien. „Rassismus gibt es auch in Österreich. Das Problem muss an der Wurzel bekämpft werden. Da sind wir alle gefragt“, so Taylor. Ohne direkt zu vergleichen:
Auch in Österreich werden Menschen auf Grund ihrer Herkunft oder ihres Äußeren rassistisch beschimpft und gewaltsam angegriffen. 2006 wurde der Gambier Bakary J. von Beamten der Wega schwer misshandelt, als er sich gegen seine Abschiebung gewehrt hatte. 2003 hatten mehrere Beamte Cheibani Wague, einen gebürtigen Mauretanier, bei einer Polizeiaktion zu Boden gedrückt, geschlagen und eine Haldol-Spritze verabreicht. Wague überlebte nicht. 1999 starb Marcus Omofuma, ein Asylwerber aus Nigeria, bei seiner Abschiebung im Flugzeug nach Sofia. Polizeibeamte hatten ihm Brustkorb und Mund mit Klebeband an einen Sitz fixiert. Heute erinnert ein Denkmal am Platz der Menschenrechte daran.

Vor diesem Denkmal am Platz der Menschenrechte findet morgen, Donnerstag, eine Demonstration und Kundgebung gegen Rassismus und Polizeigewalt statt. „Diese Kundgebung kann aber nur der Anfang einer Debatte sein“, sagt Niki Kunrath. „Wir müssen als Gesellschaft zusammenstehen und gemeinsam gegen Rassismus kämpfen. Denn Zivilcourage bedeutet nicht nur aktives Hinsehen, sondern auch Handeln“, so Kunrath.

Lasst uns gemeinsam unsere Stimmen erheben am Donnerstag, 4.6. ab 17:00 Uhr auf dem Platz der Menschenrechte!

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