Mehr Transparenz bei künstlicher Befruchtung!

Anlässlich des Todes einer Kinderwunschpatientin in Baden fordert aktion leben Qualitätskontrolle: Probleme bei künstlicher Befruchtung dürfen nicht weiter versteckt werden.

Wien (OTS) – Laut Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) § 21 sind von den LeiterInnen der Krankenanstalten, die medizinisch unterstützte Fortpflanzung durchgeführt haben, jährlich Daten an Gesundheit Österreich zu melden, die in Folge veröffentlicht werden. Diese Berichtspflicht umfasst allerdings nur ganz wenige Basisdaten.Diese Summenzählung ermögliche keine Qualitätskontrolle. „Die Risiken durch Maßnahmen der künstlichen Befruchtung für Frauen und Kinder bleiben im Dunkeln. Abseits von erschütternden Einzelberichten wissen wir nicht, wie oft es Probleme gibt, noch wie schwerwiegend sie sind“, sagt Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich.

Viel Werbung, wenig Information

„Der Mangel an Transparenz wiegt umso schwerer, da internationale Meta-Studien ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und funktionelle Veränderungen nach IVF aufweisen. Einige Techniken wie Eizellspende korrelieren mit zusätzlichen Risiken für Frauen und Kinder in der Schwangerschaft und für die Spenderin selbst.“ aktion leben fordert deshalb eine verpflichtende Dokumentation der Komplikationen, die bei der Hormonstimulation, der Eizellentnahme und während der Schwangerschaft passieren sowie Klarheit über den Zustand der Kinder nach medizinisch unterstützter Fortpflanzung.

Unabhängige Beratung über Chancen und Risiken notwendig

Dringender Handlungsbedarf besteht zudem bei der Information und Beratung: „Die gesetzlich vorgeschriebene Beratung erfolgt durch die Kinderwunschinstitute. Da schon auf den Homepages wesentliche Informationen zum Beispiel über Risiken von Hormonstimulation, Narkosen oder Schwangerschaften mit fremden Eizellen fehlen, frage ich mich, ob es sich bei den angebotenen Beratungsgesprächen um echte Beratung oder um Verkaufsgespräche handelt“, kritisiert Kronthaler.

Für Paare mit Kinderwunsch fordert aktion leben deshalb:

* Die verpflichtende Dokumentation der Ergebnisse von Kinderwunschbehandlungen als Basis für Entscheidungen.

* Unabhängige Beratung, die Paare mit Kinderwunsch über Vor-, aber auch Nachteile angebotener Behandlungsmethoden informiert und sie in ihrer Entscheidung non-direktiv begleitet. Diese Beratung soll verpflichtend vorgesehen werden, insbesondere auch vor dem Wunsch, mit fremden Keimzellen ein Kind zu bekommen.

* Von Kinderwunschkliniken unabhängige verpflichtende Beratung für potenzielle Eizellspenderinnen, die Risken von Hormonstimulation und Punktion tragen.

aktion leben österreich
Mag. Martina Kronthaler
Generalsekretärin
01/512 52 21-16
martina.kronthaler@aktionleben.at
www.aktionleben.at

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