WKÖ: Eintragungsfähiger Meistertitel ist sichtbare Aufwertung für Berufsbildung

Geprüfte Meister dürfen im Reisepass oder Führerschein „Mst.“ oder „Mst.in“ vor dem Namen führen. Gewerbe und Handwerk begrüßt Imageschub für beruflichen Ausbildungsweg

Wien (OTS) – Meisterleistungen bitte vor den Vorhang: Die höchste Stufe der beruflichen Ausbildung in Österreich erfährt eine weitere, sichtbare Aufwertung. Mit der Novelle zur Gewerbeordnung (GewO), die am Mittwoch im Nationalrat beschlossen wurde, wird der Meister- und Meisterinnentitel eintragungsfähig für offizielle Dokumente.

Das bedeutet: Wer die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt hat, darf dann seinem Namen im Reisepass, Führerschein oder anderen öffentlichen Urkunden den Titel „Mst.“ oder „Mst.in“ voranstellen. Die Eintragung des Titels erfolgt auf Wunsch völlig unbürokratisch bei den urkundenausstellenden Behörden und beruht auf Freiwilligkeit.

Mit dem Inkrafttreten der Neuregelung ist voraussichtlich mit spätestens Ende August 2020 zu rechnen.

Den Meistertitel noch attraktiver zu machen ist eine langjährige Forderung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Besonders in der Bundessparte Gewerbe und Handwerk ist die Freude darüber groß.

„Für uns ist das ein Herzensanliegen! Diese Aufwertung tut dem Handwerk gut“, sagt Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster. „Wir brauchen in Österreich mehr Meister, um den Wirtschaftsstandort in den Regionen zu stärken.“

Allein im Jahr 2019 wurden in Österreich 1.827 Meisterprüfungszeugnisse (+9,5 Prozent) ausgestellt. Die erfolgreiche Meisterprüfung ist oftmals der Einstieg in Positionen mit Führungsverantwortung. Viele Meister machen sich auch durch Neugründungen oder Betriebsübernahmen selbstständig.

Das ist doppelt wichtig: Es trägt dazu bei, die Lehre und berufliche Höherqualifizierung noch attraktiver zu machen. Und es stellt sicher, dass dieses Wissen an die nächste Generation weitergegeben wird. Denn ohne Meister keine Lehrstellen. Die Sparte Gewerbe und Handwerk ist hier wegweisend, sie bildet mit 49,5 Prozent fast exakt die Hälfte aller Lehrlinge in der Wirtschaft aus.

Obendrein ist laut Umfragen das Meister-Image in Österreich ganz ausgezeichnet: 95 Prozent der Kunden attestieren Meisterbetrieben eine hohe Qualität bei der Erbringung ihrer Leistungen.

Mit dem Bachelor gleichgestellt

Formal ist der handwerkliche Meistertitel im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 zugeordnet und somit dem akademischen Bachelor gleichgestellt.

Im Regierungsprogramm 2020-2024 sind noch weitere Aufwertungsschritte geplant. So soll die berufliche Karriereleiter unter anderem durch die zusätzlichen NQR-Stufen 5 und 7 komplettiert werden. (PWK327/HSP)

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