3sat-Doku “nano – Das CO2-Endlager” über ein verlockendes Angebot Norwegens

Mainz (ots) – Dienstag, 25. August 2020, 18.30 Uhr

Erstausstrahlung

Norwegen macht den Europäern ein verlockendes Angebot: Das Land will die gesamten Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2), die durch die europäische Industrie entstehen, aufnehmen und in leeren Erdgasfeldern unter der Nordsee deponieren. Könnte das die Rettung vor dem Klima-GAU sein? In der Dokumentation “nano – Das CO2-Endlager” (Erstausstrahlung) am Dienstag, 25. August 2020, 18.30 Uhr in 3sat, geht der Autor und Moderator des 3sat-Wissenschaftsmagazins “nano”, Ingolf Baur, Norwegens Plänen nach und stellt die technischen Möglichkeiten vor. Die Dokumentation ist ab Sendedatum fünf Jahre lang in der 3sat-Mediathek verfügbar.

Norwegen hat jahrzehntelang Milliarden mit Gaslieferungen nach Europa verdient. Jetzt ist die Hälfte der Förderstätten erschöpft. Das Land sucht nach einem neuen Geschäftsmodell. So hat das norwegische Parlament beschlossen, ein technisches Konzept für die Speicherung von CO2 unter der Nordsee zu entwickeln.

Die Technik hinter dem Projekt “Polarlicht” heißt Carbon Capture and Storage, kurz CCS. Dabei soll das CO2, das bei Prozessen in der Zement-, Chemie- oder Metallindustrie Europas notgedrungen anfällt, aufgefangen und mit Schiffen nach Norwegen transportiert werden. Dort soll es in mehrere Kilometer tiefe Sandsteinsedimente unter dem Meeresboden gepumpt werden. In kleinem Maßstab ist diese Technik bereits erprobt: Weltweit existieren 17 Anlagen, in denen Kohlendioxid aus den Abgasen von Kraftwerken und Industrieanlagen mithilfe der sogenannten “Aminwäsche” abgetrennt wird. Norwegen hat Erfahrung mit dieser Technik am Sleipner Feld und dem Snohvit Feld in der Nordsee gewonnen. Dort wird das CO2, das bei der Erdgasförderung immer mit austritt, abgetrennt und in Sedimenten verpresst.

Am Rande Oslos wird im Rahmen von “Polarlicht” die Technik unter anderem im jeweils größten Zementwerk sowie Müllkraftwerk Norwegens entwickelt. Man verspricht sich für die Zukunft sogar mehr als eine klimaneutrale Verbrennung: Da ein Großteil des Mülls aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, die beim Wachsen CO2 gebunden haben, könnte die Anlage insgesamt eine negative CO2-Bilanz aufweisen. Solche negativen Emissionen sind im langfristigen internationalen Klimaschutz bereits eingeplant: Mindestens zehn Milliarden Tonnen CO2 sollen spätestens ab Mitte des Jahrhunderts jährlich aus der Atmosphäre geholt werden, um das Zwei-Grad-Ziel – die Erde darf sich bis 2100 global nur um weniger als zwei Grad Celsius erwärmen gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung – zu erreichen.

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Die Dokumentation “nano – Das CO2-Endlager” im Video-Stream im 3sat-Pressetreff: https://kurz.zdf.de/LGQUvV/

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