FPÖ – Ecker/Amesbauer: Weibliche Genitalverstümmelung ist dem Innenministerium keine Statistik wert

Freiheitliche fordern Erfassung und Offenlegung konkreter Zahlen

Wien (OTS) – Ende Juni richtete FPÖ-Sicherheitssprecher NAbg. Hannes Amesbauer eine parlamentarische Anfrage betreffend „weibliche Genitalverstümmelung in Österreich“ an ÖVP-Innenminister Nehammer. Konkret wollte Amesbauer vom Innenminister wissen, wie hoch die Zahl der angezeigten Fälle in den vergangenen drei Jahren war, welche Bundesländer am meisten davon betroffen waren und unter welchen Nationalitäten die grausame Praxis am häufigsten vorgekommen ist.

Die Antwort aus dem Innenministerium ließ nicht nur Amesbauer sprachlos zurück. In dem von ÖVP-Innenminister Nehammer unterzeichneten Antwortschreiben heißt es nämlich lapidar, „dass entsprechende Statistiken nicht geführt würden“.

Auch FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Rosa Ecker griff dieses Thema in Form einer parlamentarischen Anfrage an die ÖVP-Frauenministerin auf. Ministerin Raab verwies allerdings in ihrer Beantwortung darauf, „für die gestellten Fragen nicht zuständig zu sein“.

„Leider ist Gewalt an Frauen ein Dauerthema in Österreich. Dem Schutz vor traditionsbedingter Gewalt wird aber anscheinend keine Bedeutung beigemessen. Die wenigen Fälle, die zur Genitalverstümmelung, aber auch zur Zwangsheirat öffentlich werden, sind nur die Spitze eines Eisbergs. Zu diesem brisanten Thema braucht es aber Zahlen, Daten und Fakten. Wie sonst will die Frauen- und Integrationsministerin zielgerichtete Maßnahmen und Initiativen erarbeiten, um junge Mädchen und Frauen vor Verstümmelungen zu schützen?“, fragte Ecker.

Bereits 2006 wurde die Zahl der in Österreich lebenden Frauen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind, auf etwa 8.000 geschätzt. Bereits damals dürfte die Dunkelziffer wesentlich höher gewesen sein. Amesbauer und Ecker gehen davon aus, dass sich die Zahlen im Zuge der Masseneinwanderung ab 2015 nicht zum Positiven entwickelt haben.

Der FPÖ-Sicherheitssprecher forderte von Nehammer und Raab die Erfassung und Offenlegung konkreter Zahlen. „Ich kann einfach nicht akzeptieren, dass bei einem so heiklen und für die Betroffenen hochgefährlichen Thema keine umfassenden statistischen Erhebungen durchgeführt werden – so kann die gesamtheitliche Situation nie einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Wir müssen davon ausgehen, dass im Rahmen des Asylchaos im Jahr 2015 viele archaische Riten, wie die grausame Verstümmelung von Frauen, vermehrt den Weg nach Österreich gefunden haben. Das Innenministerium muss daher umgehend damit beginnen, diese verabscheuungswürdige Praxis genau unter die Lupe zu nehmen – dafür sind aber entsprechende Datenerhebungen zwingend notwendig“, betonte Amesbauer.

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