NEOS zum Tag der Alleinerziehenden: Arm, ärmer, alleinerziehend

Brandstötter/Bernhard: „Armut von Alleinerziehenden und ihren Kindern ist ein Zeichen gesellschaftlicher Benachteiligung – das zeigt sich in der Coronakrise mehr denn je.“

Wien (OTS) – „Wir lassen sehenden Auges zu, wie sich Frauen zwischen Erwerbstätigkeit, Kinderbetreuung, Alltag und Gesamtverantwortung für das Durchkommen der Familie aufreiben und dabei in prekäre Verhältnisse und in die Armut rutschen“, sagt NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Alleinerziehenden.

Rund 167.000 Familien mit Alleinerziehenden gibt es in Österreich, „davon sind 91 Prozent Frauen“, so Brandstätter. „Die Quote derer, die Teilzeit arbeiten, liegt bei 75,4 Prozent. Wir wissen, dass Teilzeitarbeit der größte Risikofaktor für Altersarmut ist. Wir wissen, dass Alleinerziehende und ihre Kinder das höchste Armutsrisiko haben.“

NEOS-Familiensprecher Michael Bernhard: „Wir wissen auch, dass der Familienbonus hauptsächlich den besser verdienenden ,klassischen’ Familien zugute kommt und die Förderlandschaft in Österreich nach wie von einem traditionellen Familienbild geprägt ist. Und dennoch schafft es auch diese Regierung nicht, mit wirksamen Maßnahmen gegenzusteuern.“

Armut von Alleinerziehenden und ihren Kindern sei „keine Einzelschicksal, sondern ein eindeutiges Zeichen ihrer gesellschaftlichen Benachteiligung – das zeigt sich jetzt in der Coronakrise mehr denn je. Alleinerziehende waren von den Schulschließungen im Frühjahr am stärksten betroffen“, so Brandstötter. „Für diese Familien ist Planungssicherheit aber existenziell notwendig, daher muss die Regierung alles daran setzen, dass die Schulen offen bleiben, auch wenn die Infektionszahlen jetzt wieder steigen.“

Weiters fordern NEOS unter anderem

* qualitativ hochwertige, ganztägige und flexible
Betreuungseinrichtungen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
zu ermöglichen,* einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1.
Lebensjahr und* eine faire Ausgestaltung von Sozialleistungen

Bernhard: „Ein konservatives Rollenbild darf nicht weiter finanziell attraktiver und das Maß aller Dinge sein. Nur wenn wir es endlich schaffen, dass Alleinerziehende nicht weiter eine Randgruppe und Bittsteller unserer Gesellschaft sind, erhöhen wir auch die Chancen aller Kinder – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern.“

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