SPÖ Hammerschmid: Ist Kurz nun neuer Bildungsminister?

Faßmann musste sich den Wünschen von Bundeskanzler Kurz unterordnen

Wien (OTS/SK) – Für Sonja Hammerschmid ist das Informationsmanagement hinsichtlich der Maßnahmen im Bildungsbereich desaströs: „Dieses hin und her zwischen dem Bildungsministerium und dem Bundeskanzleramt schafft Verunsicherung und stiftet Chaos. Nun müssen sich die Oberstufen von einem Tag auf den anderen auf eine neue Situation einstellen und die Schulen räumen.“ Dabei wurden erst am Freitag alle Schulen informiert, dass die Bildungsampel auf ‚Gelb‘ bleibt. Das Bildungsministerium und alle Länder hatten sich kurz davor darauf geeinigt. Doch dann funkte der neue Chef-Epidemiologe Sebastian Kurz dazwischen und überrollte die Vereinbarung, ohne dies mit den zuständigen Behörden in den Bundesländern abzusprechen. „Dass Bundeskanzler Kurz hier scheinbar im Alleingang entscheidet, welche Ampelfarbe und Maßnahmen für die Schulen gelten, ist höchst problematisch“, kritisiert Hammerschmid. „Wie auch in anderen Bereichen weiß niemand, aufgrund welcher Daten und Fakten diese Entscheidungen getroffen werden. So wird Verunsicherung und Unmut gestiftet.“ ****

Die SchülerInnen der Oberstufen, die PädagogInnen und Schulleitungen wurden in einer Nacht- und Nebel-Aktion vor vollendete Tatsachen gestellt. Auch der ursprüngliche, den Schulen bekannte Plan, dass bei der Ampelfarbe Orange weiter im Schichtbetrieb unterrichtet werden kann, wird einfach so – ohne weitere Erklärungen – über Bord geworfen. „Das ist genau das Gegenteil von effizienter Krisenkommunikation und Krisenmanagement“, kritisiert Hammerschmid das Vorgehen. „Besonders für SchülerInnen in Matura- und Abschlussklassen ist der direkte Kontakt mit den PädagogInnen wichtig. Aber auch für jene, die das erste Jahr in der Oberstufe lernen, ist dies zentral. Eine Stunde pro Woche Präsenzunterricht reicht nicht, um diese SchülerInnen und MaturantInnen auf ihre Prüfungen und die Matura vorzubereiten.“

Unverständlich ist für Hammerschmid, dass man sich im Bildungsministerium nicht bereits im Sommer auf die vorhersehbare Situation im Herbst vorbereitet hat: „Distance Learning für die Oberstufe war leider absehbar und zu befürchten. Das Bildungsministerium weiß auch aus eigenen Umfragen, wie viele SchülerInnen keine digitalen Endgeräte zu Hause haben. Die Vorbereitung auf ein neuerliches Distance Learning, hätte somit schon viel früher beginnen müssen. Endgeräte bekommen laut Plänen des Bildungsministeriums aber nur die SchülerInnen der 5. und 6. Schulstufe und das erst mit dem Schuljahr 2021/22. Das bringt den SchülerInnen, die jetzt zu Hause bleiben müssen, leider gar nichts. Bildungsminister Faßmann muss hier nun rasch tätig werden und diesen SchülerInnen ein Endgerät zur Verfügung stellen“, fordert die SPÖ-Abgeordnete.

Mehr denn je braucht es nun eine einheitliche Teststrategie für Schulen und Kindergärten. Hammerschmid wiederholt ihre Forderungen der letzten Wochen und Monate: „Was wir benötigen, ist eine einheitliche Teststrategie für Schulen, die über die angekündigten Pilotprogramme hinaus geht. Das bedeutet: flächendeckende und engmaschige Testungen von LehrerInnen und KindergartenpädagogInnen, Gurgel- oder Antigen-Testkits für alle SchülerInnen, die entweder zu Hause oder in der Schule schnell durchgeführt werden können, sowie österreichweit mobile Teams und Fast Lanes an Laboren, um Testergebnisse innerhalb von 24 Stunden zu ermöglichen. Nur so können Infektionsketten schnell erkannt und durchbrochen werden. Nur so können wir das gemeinsame Ziel, die Schulen offen zu halten, erreichen. Lediglich Masken für die PädagogInnen bereit zu stellen, ist nicht ausreichend.“ (Schluss) up

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