
Rotkreuz-Bericht warnt vor Folgen des Klimawandels
Anzahl der Menschen, die aufgrund von klimabedingten Katastrophen in Not sind, könnte sich bis 2050 verdoppeln, auch das Risiko für Krankheitsausbrüche steigt durch Erderwärmung
Wien/Genf (OTS) – Der Ausbruch von Krankheiten könnte künftig zunehmen. Das zeigt der heute veröffentlichte „World Disasters Report“ der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, der vor den Auswirkungen des Klimawandels warnt und zum Handeln aufruft. Ansonsten befürchten Experten eine Verdopplung der Anzahl jener Menschen, die aufgrund von Katastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind; bis 2050 könnte das demnach 200 Millionen Menschen pro Jahr betreffen.
Weitreichende Folgen für die Gesundheit
Die Folgen der Erderwärmung sind auch für die Gesundheit weitreichend. Im Vorjahr forderten Krankheitsausbrüche verglichen mit anderen Naturgefahren die meisten Toten. Mit dem Klimawandel steigt auch das Risiko für zoonotische Krankheiten wie COVID, Durchfallerkrankungen und Vektorkrankheiten, wie Malaria. WHO-Prognosen gehen von einem Anstieg um 60.000 Malariatote bei einer Erderwärmung von 2-3 °C ab 2030 aus. Bis zu 250.000 Menschen könnten an den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in den Jahren 2030-2050 zusätzlich sterben, so Prognosen der Weltgesundheitsorganisation.
Klimawandel ist die größte Katastrophe der Menschheit
„Der Klimawandel ist die größte Katastrophe der Menschheit und darf auch während Corona nicht in Vergessenheit geraten. Es ist ein ermutigendes Signal, dass Österreich die Mittel für Humanitäre Hilfe aufgestockt hat. Um auch in Zukunft mehr Menschenleben retten zu können, müssen wir diesen Weg weitergehen. Die Daten zeigen ganz klar, dass der Bedarf steigt“, sagt Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer. Während der Pandemie gab es alleine von März bis August 100 Katastrophen mit 50 Millionen Betroffenen. Aktuell trifft Hurrikan Iota mit Windstärken bis zu 150 km/h auf Zentralamerika, wenige Tage zuvor hat der Hurrikan Eta bereits große Schäden in der Region angerichtet. Ersten Schätzungen zufolge sind allein in Honduras 1,7 Millionen Menschen betroffen. Das Österreichische Rote Kreuz entsendet daher am Mittwoch zwei Delegierte nach Honduras, um den humanitären Hilfseinsatz zu unterstützen.
Dass Investitionen in die Katastrophenvorsorge und den Klimaschutz wirken, zeigt der Bericht auch. Obwohl sich die Zahl der Katastrophen seit 1960 versechsfacht hat, sank seitdem die Zahl der Todesopfer, was unter anderem auf verbesserten Katastrophenschutz zurückzuführen ist. „Katastrophenvorsorge rettet Leben. Als eine der wichtigsten Katastrophenhilfsorganisationen helfen wir nicht nur unmittelbar nach Überschwemmungen und Zyklonen, sondern sind lange vorher im Einsatz, um Schlimmeres zu verhindern“, sagt Schöpfer.
Über den World Disasters Report 2020
Der Bericht trägt heuer den Titel „Come Heat or High Water“ und führt unter anderem Daten der Vereinten Nationen, der EM-DAT Emergency Events Database und Katastrophenstatistiken der Rotkreuz-und Rothalbmondbewegung zusammen. Im Jahr 2019 waren 97,6 Millionen Menschen von 308 Katastrophen betroffen, 24.396 starben. Europa war 2019 gemeinsam mit Indien und Japan weltweit von den stärksten Hitzewellen betroffen. Die Gefahr für Hitzewellen, Überschwemmungen und Waldbränden werden in Europa durch den Klimawandel künftig weiter steigen.
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(https://medien.roteskreuz.at/?c=8714&k=f81ee9e0ac)
Der gesamte World Disasters Report 2020 als [Download]
(https://media.ifrc.org/ifrc/world-disaster-report-2020)
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