Schnabl/Kocevar: „Geben Sie den Zahlungen für leerstehende Asylheime einen Sinn!“

Genug Platz für hundert schutzbedürftige Kinder aus Lager auf Lesbos

St. Pölten (OTS) – Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner habe, als damalige Innenministerin, noch lange laufende Verträge mit leerstehenden Asylwerberunterkünften zu verantworten – insgesamt hat das allein im Jahr 2019 Kosten von 5,3 Millionen Euro verursacht. Für ein stillgelegtes Quartier in Korneuburg müssen monatlich mehr als 30.000 Euro überwiesen werden – nebst Betriebskosten von etwa 600 Euro. „Geben Sie sich – gerade jetzt in der Weihnachtszeit, der Zeit der Herbergssuche, einen Ruck und den Zahlungen für diese Asylheime wieder Sinn. Holen Sie die Kinder aus den menschenunwürdigen Lagern auf der Insel Lesbos“, fordert SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender, LHStv. Franz Schnabl Bundeskanzler Kurz und LH Mikl-Leitner zum Handeln auf. Es sei eine humanitäre Katastrophe, was sich derzeit dort auf europäischem Boden abspiele, so Schnabl. „Niederösterreich darf nicht zusehen und sich mitschuldig machen. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen der Menschlichkeit und geben wir zumindest 100 Kindern eine sichere und menschenwürdige Unterkunft in unserem Bundesland“, pocht Schnabl darauf, sich nicht der humanitären Verantwortung zu entziehen.

Während wir in Österreich leerstehende Gebäude teuer bezahlen, bilden Zelte, die nicht winterfest sind, die einzige Behausung für Flüchtlingskinder – und das mitten in Europa. Nach Regenfällen liegen die Kinder am kalten, nassen Boden. Zudem berichteten vor Ort im Einsatz befindliche Ärzte, dass die am häufigsten zu versorgenden Verletzungen Rattenbisse seien, weil Kinder im Schlaf gebissen werden, unterstreicht Franz Schnabl die Dringlichkeit, kurz vor dem „Fest der Nächstenliebe“ auch „Menschenliebe“ zu zeigen.

Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar ärgert die Doppelmoral der ÖVP: „Betstunden im Parlament zu veranstalten und der wöchentliche Kirchenbesuch entbinden auch einen Politiker der ÖVP nicht von seiner Verantwortung, das dort gesprochene und hoffentlich verinnerlichte Wort auch in die Tat umzusetzen. Das christliche Mäntelchen legen Kurz wie Mikl-Leitner jedenfalls augenscheinlich in Parlament und Landtag ab und lassen Empathie gänzlich vermissen. Das gibt wohl nicht genug PR-taugliche Bilder und Sympathiepunkte. Hier geht’s um Menschlichkeit und Nächstenliebe – diese Werte scheinen den beiden und ihren ÖVP-Gefolgsleuten wohl gänzlich abhandengekommen zu sein.“

Gerne schmücke man sich in der ÖVP im Land mit der Popularität bekannter Persönlichkeiten, stelle sich aber taub, wenn diese zur Rettung von Kindern aufrufen, beziehen sich die beiden Sozialdemokraten auf den aktuellen Hilferuf von Schauspielerin Katharina Stemberger.

„Öffnen Sie endlich ihre offenbar tiefgefrorenen Herzen und die Tore der Unterkünfte, die der Republik jährlich Millionen kosten. Es ist jetzt eine Frage des humanitären Verantwortungsbewusstseins, nicht zuzuschauen, sondern zu helfen“, meinen Schnabl und Kocevar und abschließend.

SPÖ Niederösterreich
Mag. Gabriele Strahberger
Pressesprecherin
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