„matinee“ am 17. Jänner: Coco-Chanel-Porträt zum 50. Todestag, „Magie der Museen“ im Pariser Musée d’Orsay

Außerdem: „Ausflug ins Gestern: Wintersport am Arlberg 1958“

Wien (OTS) – Am Sonntag, dem 17. Jänner 2021, um 9.05 Uhr in ORF 2 beleuchtet die „matinee“ mit der Doku „Coco Chanel, die Revolution der Eleganz“ anlässlich des 50. Todestags der berühmten Modedesignerin und Stilikone ruhmvolle und unrühmliche Lebensetappen ihrer Geschichte und was von ihrem Mythos geblieben ist. Anschließend führt eine Ausgabe der Hochglanzreihe „Magie der Museen“ in „Das Musée d’Orsay, Paris“ (10.00 Uhr). Danach unternimmt der von Teresa Vogl präsentierte ORF-Kulturvormittag einen weiteren, nostalgischen „Ausflug ins Gestern: Wintersport am Arlberg 1958“ (10.55 Uhr).

„Coco Chanel, die Revolution der Eleganz“ (9.05 Uhr)

Vom bitterarmen Waisenmädchen zur Stilikone des 20. Jahrhunderts – das ist die Bilderbuchgeschichte von Coco Chanel. Doch hinter diesem märchenhaften Aufstieg verbirgt sich eine schwierige Persönlichkeit und ein lebenslanger Kampf mit teils skrupellosen Mitteln. Als Coco Chanel Waisenhaus und Klosterschule verlässt, ist sie 18 Jahre alt und muss sich als Näherin und Sängern verdingen. Sie ist getrieben von dem Verlangen, in die bessere Gesellschaft aufgenommen zu werden. Mit eisernem Willen und der Starthilfe von Freiern eröffnet sie zunächst einen Hutsalon und dann ein Modeatelier. Stets ist ihr Credo, Frauen aus der Enge der Korsetts zu befreien und sie vom Accessoire der Männer zu einem eigenständigen Leben zu inspirieren. Unermüdlich rebelliert sie gegen Prüderie und Konventionen.

Kleider und Röcke entledigt sie ihrer Schichten und Schnörkel, verleiht ihnen Bewegungsfreiheit und nie gekannten Chic. Bald arbeiten 300 Näherinnen für Chanel. Selbst während der großen Depression 1929 expandiert sie, kreiert nun auch Schmuck und Düfte. Chanel Nr. 5 avanciert zum meistverkauften Parfüm der Welt. 1935 beschäftigt sie 4.000 Näherinnen. Coco Chanel ist nun Multimillionärin, protegiert ihrerseits Künstler wie Pablo Picasso und Igor Strawinsky und zelebriert einen extravaganten Lebensstil – sie wohnt im Hotel Ritz, fährt Rolls Royce, raucht Gauloises und trägt Hose. Eine Revolution in jeder Hinsicht.
Gleichzeitig geht sie als Unternehmerin immer gewissenloser vor. Sie entlässt streikende Näherinnen, versucht sich auf perfide Weise ihrer jüdischen Geschäftspartner zu entledigen und macht sich auch noch als Kollaborateurin der Nazis verdächtig. Chanel geht ins Exil in die Schweiz und kehrt erst mit 70 Jahren zurück. Bis zu ihrem letzten Atemzug arbeitet sie daran, dem Namen Chanel seine Exklusivität wieder zurückzugeben – mit Erfolg! Auch 50 Jahre nach ihrem Tod sind Tweedkostüm, „Kleines Schwarzes“ und Chanel Nr. 5 untrennbar mit ihrem Namen verbunden.

„Magie der Museen – Das Musée d’Orsay, Paris“ (10.00 Uhr)

Mitten in Paris, am Seine-Ufer, liegt das Musée d’Orsay. So wie Paris als Ursprung der Moderne gilt, ist das Musée d’Orsay das Museum für die Kunst der Moderne. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung von Kunstwerken aus der Zeit von 1850 bis zur Jahrhundertwende. Hier liegt der wichtigste Schatz der französischen Kulturnation:
Meisterwerke impressionistischer Malerei hängen in Nachbarschaft zu Skulpturen von Rodin und Degas, aber auch Fotografie, Druckgrafik und Kunsthandwerk gehören zur Sammlung.

Kaum ein anderes Gebäude könnte für diese Sammlung passender sein als der ehemalige Bahnhof „Gare d’Orsay“. Eröffnet zur Weltausstellung im Jahr 1900 ist er gleichsam ein Kunstwerk für sich. Mit seinem elektrischen Bahnbetrieb stand der Bahnhof symbolisch für die Schubkräfte der Moderne. Themen, die sich in den Kunstwerken wiederfinden und die auch unsere heutige Erfahrung der Welt bestimmen. Für Laurence des Cars, die Direktorin, ist das Musée d’Orsay wie eine Traummaschine: „Ein bisschen wie bei Jules Vernes:
Es geht um Fantasie, um Träume, darum, frei zu sein.“

Sasha Waltz, die international bekannte Choreografin und erste weibliche Intendantin des Berliner Staatsballetts, arbeitet häufig mit der Pariser Oper zusammen. Paris ist eine wichtige Inspiration für sie. Für die „Magie der Museen“ besucht die Künstlerin das Musée d’Orsay und begibt sich in einen Dialog mit den Werken des Fin de Siècle. Der Film begleitet sie bei ihren Begegnungen mit den „blauen Seerosen“ von Claude Monet, den müden Tänzerinnen und Prostituierten von Henri de Toulouse-Lautrec, der skandalösen „Olympia“ von Édouard Manet und dem „Ursprung der Welt“ von Gustave Courbet.

Die wichtigsten Exponate des Museums stehen im Mittelpunkt der Dokumentation von Julie Kirchhoff, die das Museum als Abbild der künstlerischen und gesellschaftlichen Errungenschaften einer das französische Selbstbildnis prägenden Epoche zeigt. Der Film blickt aber auch mit Restauratoren unter die Farbschichten von impressionistischen Meisterwerken. Und er taucht in einem spannenden Wechselspiel zwischen Sasha Waltz und Kunstliebhabern wie Modedesigner Wolfgang Joop, Performance-Künstlerin Marina Abramović oder Fotograf Erwin Olaf sowie Kunsthistoriker Matt Lodder in die Geschichte des Hauses ein.

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