
Häupl und Konrad bei Milborn: „Moria ist eine Schande“
Michael Häupl und Christian Konrad im Gespräch mit PULS 24 Infochefin Corinna Milborn bei „Milborn – Das PULS 24 Polit-Gespräch“. Zum Talk: https://bit.ly/3nXU09V
Wien (OTS) – Der Ex-Bürgermeister Wiens, Michael Häupl, und der frühere Raiffeisen-Generalanwalt, Christian Konrad kritisieren im Gespräch am Montag Abend mit PULS 24 Infochefin Corinna Milborn bei „Milborn – Das PULS 24 Polit-Gespräch“ die Bundesregierung dafür, dass sie gegen die Aufnahme von Menschen aus dem abgebrannten griechischen Flüchtlingslager Moria sind. Häupl bezeichnet die Haltung der Bundesregierung als „Schande“. „Wenn man helfen in Flüchtlingslagern will, soll man das gerne in anderen Staaten wie Libanon oder der Türkei machen. Aber innerhalb der europäischen Gemeinschaft darf es solche Zustände nicht geben – unabhängig davon ob das Kinder oder Erwachsene sind“, sagt Häupl.
Konrad spricht sich ebenfalls klar für die Aufnahme von Kindern und Familien aus dem ehemaligen Flüchtlingslager Moria aus – wenn auch nur in einem bestimmten Ausmaß, wie er betont. Das Argument der Regierung, dass die Aufnahme von Flüchtlingen zu einem Pull-Effekt führen könnte, weist er zurück. Dieser sei eine „Fiktion“, sagt Konrad. „Das ist ein reiner Vorwand, um zu sagen, wir nehmen niemanden. Es ist durch Fakten nicht zu belegen.“ „Moria ist eine europäische Schande und wir sind ein Teil davon“, hält Konrad fest.
Konrad sagt im Laufe des Gesprächs auch, dass er sich überlegt habe, die Flüchtlinge selbst aus Griechenland zu holen. Sein Plan war einen Bus zu mieten und Organisationen vor Ort zu kontaktieren. Der Ex-Bürgermeister sagt, dass es die Aufgabe einer österreichischen Bundesregierung sei, dass „die Menschenrechte eingehalten werden, dass europäische Recht eingehalten wird. Es ist für mich unerträglich, dass man solche Dinge mit einem Federstrich beiseiteschiebt.“
Von Milborn auf die Folgen der Corona-Krise angesprochen, macht sich Häupl für Vermögenssteuern stark. „Es kann nicht sein, dass große Firmen wie Amazon nichts dazu beitragen während der Arbeitgeber alles zahlt“, sagt Häupl. Diesem Modell kann Konrad nur bedingt etwas abgewinnen. Aber er ist der Ansicht, dass sie die Kosten der Krise nicht alleine durch das Wirtschaftswachstum ausgleichen lassen wird. Der frühere Bankmanager denkt, dass die Regierung das Mantra „Koste es, was es wolle“ nicht hätte aussprechen sollen. „Das wird noch ganz schwierig werden, vor allem mit dem Versprechen, dass es keine neuen Steuern gibt, sondern das künftige Wachstum, das hoffentlich kommt, wird das alles finanzieren. Da würde ich gewisse Zweifel hegen“, sagt Konrad.
Zum gesamten Talk: https://bit.ly/3nXU09V
Milborn – Das PULS 24 Polit-Gespräch“ immer montags um 21:30 Uhr auf PULS 24
barbara.holzbauer@prosiebensat1puls4.com
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