FSG/ÖGK-Huss: Studie bestätigt Notwendigkeit für Ausbau psychosozialer Versorgung

Vermehrt psychische Probleme bei jungen Erwachsenen, Ausbau durch die ÖGK richtiger Weg Vermehrt psychische Probleme bei jungen Erwachsenen, Ausbau durch die ÖGK richtiger Weg

Wien (OTS) – Junge Erwachsene sind am stärksten von den Belastungen der COVID-19-Pandemie betroffen, was sich immer mehr in konkreten psychischen Problemen zeigt. Das bestätigt die jüngste Studie der Donau Universität Krems zur psychischen Gesundheit der ÖsterreicherInnen, aus der heute die ersten Zahlen präsentiert wurden.++++

Als besonders belastend werden von den 18- bis 24-Jährigen die schwierige wirtschaftliche Lage, die daraus erfolgenden finanziellen Sorgen und Zukunftsängste und daraus resultierende Orientierungslosigkeit wahrgenommen. Die Zahlen der Studie zeigen als Folge dessen eine Vervielfachung der schwer depressiven Fälle.

ÖGK-ArbeitnehmerInnen-Obmann Andreas Huss: „Wir sind in die nächste Phase eingetreten, in der den hohen psychischen Belastungen Krankheiten folgen. Wenn für die jungen Erwachsenen keine schnellen und wirksamen Unterstützungsmaßnahmen und Perspektiven geschaffen werden, werden die psychischen Erkrankungen weiter ansteigen. Wir brauchen mehr psychosoziale Versorgungs- und Beratungszentren für Kinder und Jugendliche, die verstärkt auf multiprofessionelle Teams (PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen, usw.) setzen und damit die breite Belastungspalette abdecken können.”

Die ÖGK hat die notwendigen Schlüsse schon gezogen, auf die vermehrten Krankheitsfälle reagiert und stockt die psychotherapeutischen Behandlungen um ein Drittel auf. Der bereits im Juni 2020 beschlossene Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung durch die ÖGK erweist sich immer mehr als der richtige Weg. Mit diesem Ausbau werden jedes Jahr 20.000 zusätzliche Versicherte der ÖGK eine psychotherapeutische Behandlung auf Kassenkosten erhalten können und der Zugang zur/m richtigen TherapeutIn wird durch neu geschaffene Clearingstellen bestmöglich unterstützt. Aber auch bei den psychologischen Behandlungen, die endlich ins ASVG aufgenommen werden müssen, und bei den Kinder- und Jugendpsychiatern herrscht Handlungsbedarf.

Die ÖGK setzt selbst viele Schwerpunkte für Gesundheitsförderung und Prävention psychischer Krankheiten bei Kindern und in der Arbeitswelt. Das Programm Frühe Hilfen oder spezielle Projekte für Kinder psychisch kranker Eltern sollen auch noch weiter ausgebaut werden. Im Arbeitsleben unterstützt die ÖGK österreichweit MitarbeiterInnen und Betriebe mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) dabei, auch eine psychisch gesunde Arbeitsumgebung zu gestalten. Im Netzwerk Betriebliche Gesundheitsförderung wurden in den letzten Jahren bereits 1502 österreichische Betriebe mit 600.000 ArbeitnehmerInnen beraten und mit dem BGF-Gütesiegel ausgezeichnet.

Huss: „Die ÖGK hat die Zeichen der Zeit schon erkannt, aber viele notwendige Verbesserungen kann nicht die Sozialversicherung alleine bewerkstelligen. Von der Regierung braucht es Initiativen für den notwendigen Ausbau der Versorgung durch Kinder- und Jugendpsychiater sowie die Möglichkeit einer besseren Einbindung von Psychologinnen und Psychologen. Auch die Schnittstellen zwischen Psychotherapie und Psychologie und integrierte Versorgungsmodelle zur Entlastung der Krankenhäuser sind dringend notwendig. An die Regierung: Investieren wir gemeinsam in die Gesundheit Österreichs – Jetzt! Die ÖGK geht ihren Teil der Arbeit schon an, machen Sie das (mit uns) auch.“

ÖGK-ArbeitnehmerInnen-Obmann Andreas Huss
Tel. 0664/614 55 34, andreas.huss@gbh.at

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