Wirtschaftsbund: Pfandautomaten sind nur was für große Lebensmittelhändler, das Greislersterben geht weiter

Jeitler-Cincelli: Schön, wenn große Lebensmittelhändler ihre eigenen Pfandsysteme einführen können, die Greisler können es nicht

Wien (OTS) – „Wir sind immer erfreut, wenn Unternehmen innovative Ideen präsentieren, wie sie ihren Beitrag zur Müllvermeidung leisten können. Ein Grund zur flächendeckenden Einführung eines Pfandsystems auf PET-Flaschen ist es allerdings nicht. Was ein großer Lebensmittelhändler leicht umsetzen kann, ist für einen kleinen Nahversorger der Sargnagel“, so Abg.z.NR Carmen Jeitler-Cincelli zur Pressekonferenz von Umweltministerin Gewessler.

Pfand schafft jährliche Kosten von 10.432 Euro pro Betrieb

Die Folgen der Einführung des Plastikpfands sind ein erhöhter technischer Aufwand und ein Mehr an Personal-, Verwaltungs- sowie Reinigungskosten. Eine Economica-Studie geht von zusätzlichen Kosten in der Höhe von 10.432 Euro pro Standort aus. „Die Kosten und zusätzlichen Arbeitsstunden durch das Pfandsystem werden von den Unternehmerinnen und Unternehmern getragen, das befeuert das Greißlersterben am Land und kostet Arbeitsplätze. Auch eine Förderung für Pfandautomaten würde nichts an diesen laufenden Kosten ändern“, so Jeitler.

Lose – Lose Situation für Greisler

„Eine Ausnahme vom Plastikpfand für KMUs schadet: Wenn Rückgabe von Plastikflaschen nur bei den großen Lebensmittelketten möglich ist, würden sich die Kundenströme dorthin verlagern. Denn es wird dann dort gekauft, wo Rückgabeautomaten und Lagerlogistik vorhanden sind. Das Pfand auf Einwegflaschen ist also eine Lose-Lose Situation für die kleinen Nahversorger“, so Jeitler.

„Was wir brauchen, ist ein österreichweites einheitliches Trennsystem statt Marketingschmähs – eine Hausabholung und Trennmöglichkeiten im Öffentlichen Raum, im Park, an der Bushaltestelle, am Spielplatz. Bundesministerin Gewessler kennt die Zahlen und weiß ganz genau, dass wir durch eine einheitliche Sammlung alle Quoten erfüllen könnten. Hier ist vor allem Wien gefordert, das Sammelquoten-Schlusslicht Österreichs“, so Jeitler abschließend.

Österreichischer Wirtschaftsbund
Valentin Petritsch
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