VIER PFOTEN fordert „Nein ohne Wenn und Aber“ zu EU-Mercosur

Import von Billigfleisch aus Ländern mit geringen Tierschutzstandards wäre Tür und Tor geöffnet

Wien (OTS) – Am Mittwoch wird sich der österreichische Nationalrat mit dem EU-Mercosur-Pakt befassen. VIER PFOTEN kritisiert den Entschließungsantrag von ÖVP und Grünen, der vor kurzem dazu eingebracht wurde, scharf. Denn er schließt das umstrittene Handelsabkommen lediglich „in der jetzigen Form” aus. Damit würde laut der Tierschutzorganisation das 2019 mit einer überwältigenden Mehrheit im Parlament beschlossene klare Veto gegen den Pakt verwässert.

„EU-Mercosur ist gleichermaßen schlecht für Tiere, Menschen und Umwelt. Alles andere als ein eindeutiges Nein zum Pakt ist inakzeptabel und ein Widerspruch zu dem klaren Nein, das auch im Regierungsprogramm festgeschrieben ist“, erklärt VIER PFOTEN Direktorin Eva Rosenberg.

Aus Tierschutzsicht ist der Pakt eine Katastrophe. „Dem Import von Billigfleisch würde Tür und Tor geöffnet. In den Mercosur-Ländern mit ihrer intensiven Landwirtschaft hat das Wohlergehen der Tiere keine Priorität. Verbindliche Vorschriften zu Haltung, medizinischer Versorgung, Transport und Schlachtung fehlen oder liegen weit unter österreichischen Standards“, sagt Rosenberg.

Zudem gibt es keinen Mechanismus in dem Abkommen, der sicherstellt, dass das importierte Fleisch nicht mit Landraub oder Zerstörung des Regenwaldes zusammenhängt. Die Errichtung von so genannten “Feed Lots”, Ställen, Schlachthöfen und Feldern für den Sojaanbau braucht Platz und zerstört die „Lunge“ unseres Planeten.

„Diese Tatsachen zeigen, wie eng Tierschutz mit Klimaschutz zusammenhängt. Das EU-Mercosur-Abkommen ist auch keinesfalls mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar. Das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 würde dadurch in weite Ferne rücken“, so Rosenberg.

Auch für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern wäre EU-Mercosur verheerend, warnt Rosenberg: „Der Pakt sieht unter anderem eine Erhöhung der Einfuhrquote von billigem Rindfleisch von derzeit 200.000 Tonnen auf 300.000 Tonnen pro Jahr vor. Vor allem die kleinstrukturierte Landwirtschaft wäre durch diese Wettbewerbsverzerrung massiv gefährdet. Wir haben keinerlei Chance gegen rücksichtslose, auf Billigproduktion aufgebaute Agrarkonzerne.“

VIER PFOTEN fordert daher die Bundesregierung und die Abgeordneten auf, sich klar für ein „Nein ohne Wenn und Aber“ auszusprechen.

Mag. Elisabeth Penz
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