Jüdisches Kulturerbe – Drozda begrüßt neue Förderung durch den Bund

Wien (OTS/SK) – Mit dem österreichisch-jüdischen Kulturerbegesetz beschließt der Nationalrat heute eine Sonderförderung für die israelitische Religionsgemeinschaft zur Erhaltung des jüdischen Kulturerbes und zur Finanzierung von Zukunftsprojekten der jüdischen Gemeinden in Österreich. SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda begrüßt das: „Ich freue mich, dass wir hier und heute den Beschluss fassen, jüdisches Leben in Österreich und in Wien zu fördern und zu erhalten. Das macht nichts ungeschehen, aber in der Tradition Franz Vranitzkys ist es unsere Aufgabe, unsere Verpflichtung, zu handeln und das Richtige zu tun“, so Drozda. ****

Drozda erinnerte an die ersten Jahrzehnte der Zweiten Republik, in denen es Grundkonsens war, dass Österreich keine Verantwortung für Restitutionen trage. „Erst Kanzler Franz Vranitzky brach in den frühen 90er Jahren das Schweigen und fand Worte, die bis heute nachhallen und die Zeit überdauern. Sein Weg ist die Basis dafür, was heute beschlossen wird: Die Anerkennung jüdischen Glaubens und Lebens als österreichischen Glaubens und Lebens!“

Jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger haben Österreich und Wien zu jenem Ort in Europa gemacht, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kunst, Kultur und Wissenschaft den Puls der Zeit prägten: Gustav Mahler, Sigmund Freud, Arnold Schönberg, Otto Bauer, Karl Farkas, Friedrich Torberg, Hermann Leopoldi – die Liste ist kaum endend. Aber auch revolutionäres jüdisches Leben habe Judentum in Österreich ausgemacht, erinnerte Drozda etwa an Käthe Leichter, die Ökonomin, Feministin, Sozialwissenschaftlerin.

Wie groß das begangene Verbrechen war, zeige sich auch daran, dass Wien in der Zwischenkriegszeit mit rund 200.000 Jüdinnen und Juden die zweitgrößte jüdische Gemeinde nach Warschau in Europa war. 1.000 bis 2.000 von ihnen sollten den Krieg in Wien, versteckt, getarnt und in Angst, überleben. Umso wichtiger sei auch die Förderung durch das Kulturerbegesetz: „Ein Österreich ohne jüdische Kultusgemeinde, ohne jüdisches Leben ist ein ärmeres Österreich“, so Drozda. (Schluss) ah/sc

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