GLOBAL 2000 zum Tag des Artenschutzes: Der Artenverlust bedroht unsere Gesundheit

Mit dem Verlust der Arten steigen die Gefahren neuer Pandemien, dem Verlust von Nahrungsmitteln und der Eigenversorgung

Wien (OTS) – Eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Seit 1998 sind ein Drittel der Vögel in österreichischen Kulturlandschaften verschwunden und über die Hälfte der heimischen Schmetterlinge sind gefährdet, genauso wie rund 40% der heimischen Farn- und Blütenpflanzen. Experten gehen davon aus, dass es heute in Österreich bereits um etwa 80 Prozent weniger Insekten gibt als noch vor 30 Jahren. Heimische Lebensräume sind massiv bedroht.

Anlässlich des morgigen weltweiten Tag des Artenschutzes lenkt die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 die Aufmerksamkeit auf das Artensterben und dessen dringend nötige umfassende Bekämpfung. Österreich und die Europäische Union hatten sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 den voranschreitenden Verlust der Biodiversität zu stoppen. „Dieses Vorhaben war bisher ein Totalversagen, denn es wurde kein einziges der im Jahre 2010 im japanischen Aichi festgelegten Ziele zum Schutz der Biodiversität, erreicht.“ erklärt Dominik Linhard, Biologe und Experte für Biodiversität bei GLOBAL 2000, „Es kam nur bei 6 der 20 Aichi-Ziele überhaupt zu Teilerfolgen und der Rückgang der Artenvielfalt konnte nicht gestoppt werden.“

Die aktuell in Arbeit befindliche, neue Biodiversitätsstrategie für Österreich muss deshalb verbindlich umgesetzt werden, inklusive einem konkreten Aktionsplan zum Artenschutz. Entscheidend ist dabei die finanzielle Ausstattung und GLOBAL 2000 schließt sich der Forderung des Österreichischen Biodiversitätsrates nach einer Aufstockung des Biodiversitätsfonds auf eine Milliarde Euro an. Für das Jahr 2021 ist der Biodiversitätsfonds nur mit 5 Millionen Euro dotiert, eine Erhöhung in den kommenden Jahren ist zwar in Aussicht gestellt, auf Grund der Wichtigkeit des Themas muss eine Erhöhung aber möglichst rasch erfolgen. Die Zeit drängt in jedem Fall.

„Der Verlust der biologischen Vielfalt und die damit einhergehenden Verschlechterungen der Ökosystemleistungen kommen uns wesentlich teurer zu stehen als jetzt Maßnahmen zu setzen.“ so Linhard weiter, „Die Zeit drängt und uns drohen nicht nur stumme Wiesen und Wälder sondern mit dem Verlust der Arten auch der Verlust von Nahrungsmitteln, fruchtbaren Böden und unserer Ernährungssouveränität. Außerdem steigt das Risiko neuer Pandemien mit jedem Lebensraum der zerstört und jeder Art die verloren geht.“

Die Politik ist gefragt, hier endlich rasch und entschlossen zu handeln. Aber jede und jeder kann auch ein Zeichen mit seiner Unterschrift setzen:
[https://www.global2000.at/aktionsplan-artenschutz]
(https://www.global2000.at/aktionsplan-artenschutz).

Außerdem kann auch im persönlichen Alltag viel für den Schutz der Artenvielfalt getan werden. Das kann bewusstes Konsumverhalten sein, beispielsweise durch den Verzicht auf Produkte bei deren Herstellung Regenwald zerstört wird, wie etwa Palmöl und stattdessen durch den Kauf von heimischem Obst- und Gemüse aus biologischer Produktion. Oder durch naturnahes Gärtnern und der Beteiligung an Initiativen wie dem „[Nationalpark Garten]
(https://www.global2000.at/nationalparkgarten)“. Dabei errichtet
GLOBAL gemeinsam mit den österreichischen BürgerInnen ein landesweites Netzwerk an individuellen Naturschutzgebieten zur Schaffung von Lebensräumen für Bienen, Schmetterlingen, Fröschen und Co.

Dominik Linhard, GLOBAL 2000 Biodiversitätsexperte
dominik.linhard@global2000.at 0699 14 2000 21

Michael Lachsteiner, GLOBAL 2000 Pressesprecher
michael.lachsteiner@global2000.at 0699 14 2000 20

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