
BELVEDERE: Gustav Klimts Dame mit Fächer kommt ins Belvedere
Das letzte weitgehend vollendete Gemälde des Künstlers ist ab 25. März 2021 im Rahmen einer Sonderausstellung im Oberen Belvedere zu sehen.
Wien (OTS) – Generaldirektorin Stella Rollig: „Es ist für mich ein ganz besonderer Glücksmoment, dieses geheimnisumwitterte Gemälde von Gustav Klimt im Belvedere zeigen zu können. Dame mit Fächer umgibt als eines der letzten Werke von Klimt ein besonderer Nimbus. Dass es ein Jahrhundert lang in Österreich nicht öffentlich zu sehen war, trägt dazu bei und macht die Präsentation zu einem Must-See.“
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer: „Die Dame mit Fächer soll noch auf Klimts Staffelei gestanden sein, als er verstorben ist. Sie steht daher nicht nur künstlerisch, sondern auch symbolisch wie kaum ein zweites Bild für seine letzte Schaffensphase. Ich freue mich, dass der Bund mit der Gewährung der vorübergehenden Immunität einen Beitrag dazu leisten kann, dass dieses Bild nach so langer Zeit wieder in Österreich ausgestellt und damit einem großen Publikum zugänglich gemacht werden kann.“
Mysteriöse Frau hinter dem Fächer
Wer ist auf dem Gemälde abgebildet? Sicher ist, dass es sich nicht um eine der bekannten Damen der damaligen Wiener Gesellschaft handelt – wie sonst häufig bei Gustav Klimt. Wahrscheinlich zeigt das Werk eines der Modelle, die Klimt regelmäßig für Studien porträtierte.
Kurator Markus Fellinger: „Obwohl unvollendet, ist dieses Gemälde kraftvoll und farbintensiv. Die verführerische Pose des Modells, die angedeutete und zugleich verhüllte Nacktheit erinnern im ersten Moment an Judith. Dennoch schlägt der Künstler mit diesem Werk in seinen letzten Tagen einen neuen expressiven Weg ein.“
Ausstellung
Dame mit Fächer. Gustav Klimts letzte Werke ist vom 25. März 2021 bis 13. Februar 2022 zu sehen. Die Schau besteht aus zwei Teilen. Nach der ersten Präsentation, in der Dame mit Fächer im Kontext anderer unvollendeter Klimt-Bilder gezeigt wird, folgt Anfang Oktober eine erneuerte Zusammenstellung zum Einfluss japanischer und chinesischer Kunst auf Klimts Spätwerk.
Provenienz
Nach derzeitigem Forschungsstand war das Bildnis im Jahr 1920 in der Wiener Kunstschau als Leihgabe des Industriellen Erwin Böhler zuletzt öffentlich in Wien zu sehen. Ab den 1920er-Jahren ist es im Besitz der Familie Böhler in der Schweiz nachweisbar. Der österreichische Sammler Rudolf Leopold erwarb das Gemälde vermutlich in den 1950er-Jahren. Anfang der 1990er-Jahre tauchte das Bild in den USA auf und wurde dort versteigert. Ein Verfahren aufgrund einer Anzeige gegen Unbekannt wegen mutmaßlich fehlender Ausfuhrgenehmigung wurde von den Behörden abgebrochen, da die handelnden Personen nicht ausgeforscht werden konnten. Der heutige Besitzer war über diese Vorgeschichte nicht informiert. Um unter diesen Umständen das Bild nach Österreich bringen zu können, wurde seitens der Republik für die Dauer der Ausstellung Immunität zugebilligt.
„Wir sind Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer für diese Entscheidung dankbar. Nur so wurde es möglich, dieses ein Jahrhundert lang nicht in Wien ausgestellte Werk nun im Belvedere zu zeigen“, erklärt Generaldirektorin Stella Rollig.
Die Leihgabe aus Privatbesitz wird vorerst bis 13. Februar 2022 zu sehen sein.
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