Für mehr Inklusion und Wertschätzung im digitalen Miteinander: TietoEVRY startet The Polite Type Initiative in Österreich

Umfrage & Workshop an der FH Campus 02 zeigen Wichtigkeit dieses Themas

Wien (OTS) – Der aggressive und verletzende Umgang mit Sprache ist im Netz allgegenwärtig. Der Digitalisierungsdienstleister TietoEVRY hat eine eigene Schriftart entwickelt, die einen Vorschlag für die Verwendung von schönerer Wortwahl macht. Ein Open-Source-Projekt mit großem Potenzial für Schreibprogramme, Foren und Social Media, das jetzt in Österreich ausgerollt wird.

Hatespeech, Cybermobbing, Bullying – Begriffe wie diese sind derzeit allgegenwärtig und umschreiben im Kern spezielle Formen desselben Themas: den aggressiven und verletzenden Umgang mit Sprache. Beschleunigt durch Home-Schooling verlagert sich das Thema derzeit stark vom Schulhof in den digitalen Raum. So fokussiert sich The Polite Type Initiative insbesondere auf jungen Menschen.

Die Ursachen dafür sind vielfältig, die Intentionen ebenso. Sehr häufig geht es um eine bewusste, persönliche Attacke, wenn die Mitschülerin heruntergemacht, der Kollege beschämt oder die Leute aus der Nachbarschaft bloßgestellt werden sollen. Und weil bis zur breiten Öffentlichkeit von Social Media Kanälen und Foren meist nur ein paar Sekunden und Klicks fehlen, ist der Schaden rasch angerichtet. Da spielt es zumeist auch keine Rolle mehr, ob der oder die Poster*in die Tat später bereut, es angeblich gar nicht so gemeint hat oder alles ein Versehen gewesen sein soll. Das Internet vergisst zumeist nicht, löschen ist schwierig bis unmöglich, und die Relativierung eine Zeile drunter hilft dann auch sehr wenig.

Der Digitalisierungsdienstleister TietoEVRY hat unter dem Namen „The Polite Type“ eine eigene Schriftart entwickelt, die hier helfen soll – und durchaus auch kann. Sie wird – in einem Schreibprogramm wie Word – ganz einfach geladen oder aktiviert und macht etwas, das gleichermaßen simple wie unvorstellbar klingt: Anstelle der Wortattacke schlägt sie vor, mildere Formulierungen, Harmlosigkeiten oder gar blumige Umschreibungen, die fast schon schmunzeln machen, zu verwenden. Und das eben genau innerhalb jener Sekundenbruchteile, in denen solch ein digitaler Angriff passiert und meist nicht nur den oder die Empfänger*in, sondern auch den Postenden selbst bloßstellt.

Große Erfolge und Rollout in Österreich
Im finnischen Heimatmarkt hat TietoEVRY den Font bereits ausgerollt, auf Englisch. Und ein Blick auf die Österreich-Seite www.thepolitetype.com/at veranschaulicht rasch, wie die Sache funktioniert. Wer dort etwa den Satz „You’re worthless“ eingibt“, liest nach dem Tippen des letzten Buchstaben stattdessen „You matter“, also das klare Gegenteil. Wer jemanden mit der Phrase „I hate you“ vor den Kopf stoßen will, wird in der Sekunde die Abschwächung zu „I disgree with you“ erleben. Das bedingt natürlich, dass es engagierte Menschen gibt, die sich mit dem Thema beschäftigen und möglichst viele Ersatzworte und Formulierungen in das offene Programm (Open Source) einarbeiten. Damit nun auch das digitale Österreich erobert werden kann, und das auf Deutsch beziehungsweise Österreichisch, wurde am 27. April gleich mit einem Workshop im Bachelorstudium Marketing & Sales an der Fachhochschule Campus 02 gestartet.

„Gesellschaftlich, politisch und rechtlich sind Hatespeech, Cybermobbbing und Co. derzeit höchst aktuell. Auch wir als Bildungseinrichtung – und speziell als Studienrichtung Marketing & Sales – sind aufgefordert, bei unseren Studierenden Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen und dank der Zusammenarbeit mit TietoEVRY können wir auch einen Lösungsansatz aufzeigen“, so Prof. Eva Koban-Röß, Bereichsverantwortliche Lehre an der Studienrichtung Marketing & Sales, Fachhochschule Campus 02.

„Schüler*innen und Studierende einzubinden, ist doppelt sinnvoll“, erklärt Robert Kaup, Geschäftsführer von TietoEVRY Österreich, „weil sich das Thema dort hervorragend in den Unterricht integrieren lässt und das Thema Hatespeech in Schulen und Bildungseinrichtungen generell eine besondere Rolle spielt. Wir freuen uns, dass wir hier schon einen erfolgreichen Start schaffen konnten und hoffen natürlich auf rege Beteiligung weiterer Bildungseinrichtungen und Institutionen.“

Cybermobbing in Österreich ein massives Problem
Dass der Bedarf groß ist, belegen auch die Zahlen, etwa aus einer Befragung der Workshopteilnehmer*innen von der Fachhochschule Campus 02. Die Social Media-Marktforscher*innen von BuzzValue, wie deren Geschäftsführer Markus Zimmer dazu: „Diese hat ergeben, dass Cybermobbing unter den jungen Erwachsenen stark präsent ist. So kennt mehr als die Hälfte der Student*innen jemanden, der oder die unmittelbar von Cybermobbing betroffen ist, mehr als zehn Prozent waren sogar bereits selbst Opfer von Cybermobbing. Dabei werden vor allem die sozialen Medien mehr und mehr mit Cybermobbing in Verbindung gebracht.“

Die Frage, wie Cybermobbing heute reduziert bzw. gestoppt werden, kann beantwortet die Mehrheit der Studierenden mit dem Wunsch nach einer Kombination aus Mensch und digitalen Lösungen. Dass Social Media von jungen Menschen viel genutzt wird, ist klar. Dass die Rolle von Social Media allerdings ein noch viel wichtiger Stellenwert zugeschrieben wird, zeigen die Ergebnisse der TietoEVRY Umfrage im Zuge des FH-Workshops. So dienen soziale Medien zur Identitäts- und Meinungsbildung sowie der Vermittlung von Perspektiven bei jungen Menschen, was der Stand heute auch im Vergleich zum Blick in die Zukunft in 5 Jahren zeigt.

Aus dem Jahr 2015 gibt es zudem einen OECD-Report, der gerade Österreich kein sehr gutes Zeugnis ausstellt. Demnach liegt der Anteil an Mobbing-Opfern im Schulumfeld in Österreich mit 21,3 Prozent doppelt so hoch wie der OECD-Schnitt der 27 untersuchten Länder mit elf Prozent. Wie die UNESCO wiederum berichtet, findet heute mehr als ein Drittel des Mobbings online statt, Tendenz stark steigend.Selbstredend, dass die phasenweise Umstellung auf digitale Lernmethoden hier den Spielraum deutlich erweitert.

Es liegt klar in der fachlichen Kompetenz von TietoEVRY als Digitalisierungsdienstleister. Als Business-to-Business-Anbieter ist es allerdings vielmehr ein positives Zeichen für die Gesellschaft, betont Robert Kaup: “Das ist ein wichtiger Baustein unseres sozialen Engagements, hier einen Beitrag zu leisten und unser Know-how für ein ungemein wichtiges Thema zur Verfügung zu stellen.”

Über die Umfrage: Die Social-Media-Debatte wird meist von Unternehmen also von Erwachsenen dominiert. Doch eine signifikant große Nutzergruppe auf unterschiedlichsten Online Kanälen sind junge Menschen. Mit dem Hauptaugenmerk auf “Wie sehen die Social Media Träume von jungen Menschen aus” verfolgte diese nicht repräsentative und sehr spezifische Umfrage im Rahmen des FH Workshops das Ziel, ein erstes Meinungsbild aus der Sicht von StudentInnen einzufangen. So gehört es für The Polite Type zu den zentralen Anliegen, um herauszufinden, was junge Menschen über die Zukunft von Social Media denken. Welche Hoffnungen, Ängste und Gedanken haben sie? Was erwarten junge Menschen von der Interaktion auf Plattformen heute? Was sollte entsprechend der Meinung dieser Zielgruppe für die Zukunft geändert werden?

Die Methodik zur Umfrage: Die Umfrage wurde an der Campus 02 Fachhochschule der Wirtschaft GmbH in Zusammenarbeit mit TietoEVRY durchgeführt. Abwicklung und Erhebungszeitraum der Analyse im Zuge der Lehrveranstaltung Direct Marketing und eines Spezial-Themenworkshops zum Thema Cybermobbing am 27. April 2021. Der Workshop wurde im 4. Semester des Bachelor-Studiengangs “Marketing & Sales” online durchgeführt. Insgesamt nahmen 47 Studierende an der Erhebung teil. Der Hauptteil von insgesamt 43 Personen waren dabei in der Altersgruppe von 20 bis 25 Jahren. Der weibliche Anteil gegenüber den männlichen lag bei 36 bzw. 11 Personen.

Über TietoEVRY
TietoEVRY schafft digitale Vorteile für Unternehmen und die Gesellschaft. Es ist eines der führenden Unternehmen für digitale Dienstleistungen und Software mit lokaler Präsenz und globalen Fähigkeiten. Der Erfolg von TietoEVRY basiert auf ihren nordischen Werten. TietoEVRY hat seinen Hauptsitz in Finnland. Weltweit betreuen 24.000 ExpertInnen Tausende von Kunden in über 90 Ländern. TietoEVRY ist an der NASDAQ in Helsinki und Stockholm sowie an der Osloer Börse notiert. In Österreich unterstützt TietoEVRY mit lokaler, agiler Team-Stärke in den Bereichen Digital Excellence, Digital Transformation, SAP, Data, AI & Analytics, Industry Solutions und Customer Experience. Der Unternehmensfokus des Teams liegt dabei auf den Branchen Öffentlicher Bereich und Energiewirtschaft, Holz-, Papier- und Fertigungsindustrie sowie Telekommunikation und Finanzdienstleistungen. Mehr zu TietoEVRY in Österreich auf www.tietoevry.at

Margit Anglmaier, Head of Marketing and Communications TietoEVRY, Tieto Austria GmbH email: margit.anglmaier@tietoevry.com, mobile: +43 699 102 16 372

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