Lindner: Konversionstherapien endlich gesetzlich verbieten – SPÖ legt Gesetzesentwurf vor

Nach einstimmigem Beschluss 2019 fordert SPÖ Verbot von „Homo-Heilern“ im Strafgesetzbuch

Wien (OTS/SK) – SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Marion Lindner forderte in der gestrigen Nationalratssitzung ein Verbot von Konversionstherapien. Bereits im Juli 2019 hat der Nationalrat einstimmig das Verbot von sogenannten Konversionstherapien, also Praktiken mit dem Ziel einer „Umpolung“ von sexuellen und geschlechtlichen Identitäten, gefordert. Bereits kurz darauf wurde ein entsprechender Erlass mit einem Verbot solcher gefährlichen Therapien im medizinischen Bereich durchgesetzt – die vom Nationalrat geforderte gesetzliche Regelung fehlt aber bis heute. Um diesen Missstand zu beenden hat die SPÖ einen eigenen Gesetzesvorschlag vorgelegt, der in der gestrigen Nationalratssitzung in erster Lesung diskutiert wurde. ****

„Konversionstherapien dürfen nicht nur für Ärzt*innen und Therapeut*innen verboten sein, sondern auch für Vereine, Organisationen und Einzelpersonen – denn auch in Österreich und im Jahr 2021 werden solche Praktiken noch durchgeführt. Allen, die sich fragen, ob wir dieses Gesetz brauchen, empfehle ich, ein Gespräch mit jenen Beratungsstellen, die junge Schwule, Lesben und Transpersonen nach solchen Therapien betreuen. Hören Sie sich diese Leidensgeschichten an und fragen Sie sich, warum Konversionstherapien noch immer nicht gesetzlich verboten sind“, betonte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner in seiner Rede zum Gesetz.

Deutschland hat ein solches Verbot bereits im Jahr 2020 beschlossen – der SPÖ-Entwurf für ein Strafgesetz lehnt sich eng am deutschen Gesetz an. Er wird nun im Justizausschuss diskutiert und könnte, sollte die türkis-grüne Regierung ihn nicht blockieren, noch vor dem Sommer beschlossen werden. Lindner wandte sich im Nationalrat vor allem an die ÖVP: „Die Volkspartei hat dem Verbot von solchen gefährlichen Praktiken schon 2019 zugestimmt. Nehmen Sie Ihre eigene Stimme und den Nationalrat ernst und setzen wir gemeinsam schnell das gesetzliche Verbot um! Auch aus konservativer Sicht muss der Grundsatz, dass die Würde aller Menschen unantastbar bleiben muss, für uns alle gelten. Zeigen wir den Menschen in Österreich, dass jede und jeder das Recht hat, so zu leben und zu lieben, wie er ist. Das ist das Minimum, das sich die Menschen in unserem Land verdient haben!“ (Schluss) sd/ls

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