Strasser: „Tägliche Volksabstimmung: Griff ins Regal und Blick in die Speisekarte“

Experten-Hearing im Gesundheitsausschuss: Perspektiven helfen Jungübernehmern mehr als plumpe Schuldzuweisungen

Wien (OTS) – „Wem Tierwohl ein Anliegen ist, der muss sich mit Perspektiven für Jungübernehmer auseinandersetzen, nicht mit Schuldzuweisungen“, unterstreicht ÖVP-Landwirtschaftssprecher und Bauernbund-Präsident DI Georg Strasser anlässlich des heute am Nachmittag stattfindenden Hearings zum Tierschutzvolksbegehren im Gesundheitsausschuss wiederholt die Verantwortung aller Parlamentsparteien und mahnt einen faktenbasierten Diskurs ein.

Verantwortung tragen: Vorm Regal und beim Blick in die Speisekarte

„Jeden Tag findet eine Volksabstimmung statt. Beim Blick in die Speisekarte und beim Griff ins Regal entscheiden wir Konsumentinnen und Konsumenten, unter welchen Bedingungen Produkte erzeugt und unter welchen Bedingungen Tiere gehalten werden”, sagt Strasser. Laut dem Animal Protection Index der NGO World Animal Protection ist die heimische Landwirtschaft beim Tierwohl weltweit Spitzenreiter. Das soll aber nicht zum Ruhen veranlassen, sondern zur Weiterentwicklung motivieren. Mit dem Tierwohlpakt investiert die Bundesregierung bereits 120 Millionen Euro in Tierwohl-Initiativen. „Das ist ein wichtiger Schritt, dem weitere folgen werden“, meint Strasser.

„Die Wünsche des Volksbegehrens, sofern sie die Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere betreffen und berechtigt und umsetzbar sind, sind im türkis-grünen Regierungsprogramm schon bestmöglich abgedeckt. Jetzt arbeiten wir diese Punkte Schritt für Schritt ab. Ersichtlich wird das im Bereich der Schweinehaltung und -fütterung. Das etablierte und bewährte Qualitäts- und Herkunftssiegel, das AMA-Gütesiegel, soll weiterentwickelt werden. Der Ausstieg aus GVO-Futtermitteln und eine Verbesserung der Haltungsbedingungen wird mit allen Beteiligten seit Monaten intensiv diskutiert“, kündigt Strasser für Herbst konkrete Weiterentwicklungs-Schritte an. Er will dabei klar auf Information, Motivation und Anreize setzen, anstatt die Gesetzeskeule auszupacken. „Anreize auf den Märkten schaffen langfristig mehr Tierwohl, als starre gesetzliche Initiativen, wo viele Bäuerinnen und Bauern nicht mehr mitkommen und schlussendlich ihren Job an den Nagel hängen müssen“, so Strasser, der die Mitgestaltung der Märkte als ebenso großen Hebel sieht wie die Verantwortung der Einkäuferinnen und Einkäufer großer Handelsketten, der öffentlichen Beschaffung und der Gastronomie und Hotellerie.

Strasser: „Gut gemeint ist leider zu wenig“

„Wer beim Tierschutz nationales Goldplating betreibt und dabei die internationalen Märkte außer Acht lässt, wird schnell mit minderen Tierschutzstandards, die wir folglich aus anderen Ländern importieren, konfrontiert sein. Und genau das wollen wir verhindern“, vergleicht Strasser die Standards in Österreich mit jenen in anderen EU-Ländern und Drittstaaten. Innerhalb der EU-Mitgliedstaaten ist Österreich beim Tierschutz Vorreiter, was vielen nicht bewusst ist. „Bedauerlicherweise ist die öffentliche Wahrnehmung so, dass in Österreich Nutztiere nicht besser als anderswo in der EU gehalten werden. Es ist daher unsere Aufgabe, das tatsächliche Bild der österreichischen Landwirtschaft zu vermitteln und so Problembewusstsein und Akzeptanz in der Gesellschaft zu schaffen.“

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