Flüchtlingsprojekt Ute Bock: Unnötige Schikane von Geflüchteten muss aufhören

Die NGO nimmt den Weltflüchtlingstag zum Anlass und weist auf schikanierende Isolationspraxis hin, die im Sinne der Menschlichkeit dringend abgeschafft werden sollte.

Wien (OTS) – Gut integrierte Geflüchtete werden aus ihrem Umfeld herausgerissen und in staatlichen Ausreisezentren interniert, obwohl von vornherein klar ist, dass sie trotz negativem Status z.B. in Länder wie den Irak nicht abgeschoben werden können.

In den Jahren während ihrer Asylverfahren haben die Geflüchteten in den Gemeinden, in denen sie gewohnt haben, erhebliche Integrationsleistungen erbracht, Freunde gefunden, sich aktiv engagiert. Ohne reale Möglichkeit zur Abschiebung, da z.B. die Herkunftsländer keine Heimreiszertifikate ausstellen, werden sie aus ihren Unterkünften abgeholt in weit entfernte Ausreisezentren verlegt. Der persönliche Kontakt zu Freunden und Vertrauten wird dadurch verhindert, der Zugang zur Zivilgesellschaft erschwert oder überhaupt unmöglich gemacht. Dies verursacht unnötiges Leid und geschieht auf Kosten der mentalen Gesundheit der Betroffenen sowie ihrer weiteren Integration.

Die schikanierende Isolationspraxis könnte mit einer Änderung der Verwaltungsregeln einfachen beendet und somit auch Ressourcen und Kosten eingespart werden. Die Belastung für die Geflüchteten, deren dauerhafte und vor allem menschliche Unterbringung auch in den Ausreisezentren nicht gewährleistet wird, ist enorm. Sie sind nach diesen Maßnahmen von Obdachlosigkeit bedroht, fallen in der Regel aus dem Grundversorgungssystem. Für diese Menschen ist das Flüchtlingsprojekt Ute Bock eine wichtige Anlaufstelle.

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni ruft der Verein zu mehr Menschlichkeit auf. Der Staat kann sich die erheblichen Kosten für diese traumatisierende Praxis sparen. Die Förderung von Integrationsmaßnahmen und das Angebot echter Perspektiven sind eine zielführendere Strategie für die österreichische Gesellschaft und alle Menschen, die in dieser leben.

Maren Riebe
Pressesprecherin
maren.riebe@fraubock.at
0670/406 3800

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